Der Krieg gegen die Orks

"Svea!" Die Sendbotin schenkte ihr eine freudige Umarmung. Es musste für die anderen ein wenig seltsam aussehen. Nicht nur, dass sie mit Personen sprach die nicht da waren, sondern auch noch die Luft umarmte.
"Finja!" Auch diese freudig begrüßt. "Es ist so schön euch alle wiederzusehen!"

"Traurige Nachrichten, Owen. Leider. Ich wünschte ich wäre wegen etwas anderem gekommen."

Als Johann Finjas stimme hinter hörte, sie echote leicht, nickte er nur schweigend ohne den Blick abzuwenden. Er war glücklich, dass die Sendbotin schlechte Kunde brachte konnte dies noch nicht ändern.

"Bringt den Elfen zu mir!"
Duran beutete dem Knecht mit einer Handbewegung an sich zu beeilen.
Dann sah er Owen nach.
"Was ist denn jetzt schon wieder los?"
Duran stand auf und ging zum Zelteingang.
"Owen! Was ist hier los?!"
Duran trat aus dem Zelt. Dort hatten sich einige Personen versammelt.
Duran schritt auf die Gruppe zu.
Als er von der Seite die Sendbotin erkannte sank er auf seine Knie.
Die Soldaten die ihn sahen schauten sich verdutzt an. Dann ließen auch sie sich auf ihre Knie sinken.
"Meine Herrin!"
Mehr brachte Duran nicht hervor.
Auch wenn es schon ein Jahr her war so hatte er die Wiederbelebung seines Knappen durch die Sendbotin noch so gut in Erinnerung als wäre es gestern gewesen.

Finja erschrak mehrfach. Erst als Svea urplötzlich neben ihr auftauchte, dann als die Sendbotin sie begrüßte. Waren ihr doch die letzten Begegnungen noch gut im Gedächtnis.
Erst hatte ihr so Sie derart gekniffen dass sie während der Ansprache der Sendbotin laut aufgeschrien hatte, worauf die Leute vor ihr zur Seite traten und sich zu ihr umwandten. Dies hatte zur Folge dass sie im direkten Blickfeld der Sendbotin stand, sie wäre am liebsten im Boden versunken. Die zweite Situation war nicht minder peinlich gewesen, die war im Zelt der Sendbotin über ihr Kleid gestolpert und wäre beinahe mit ihrem Kind der Länge nach hingefallen.
Sie wusste nicht ob man in der Zwischenwelt erröten konnte, wenn ja dann musste sie leuchten wie ein Apfel.
Der Gedanke an ihr Kind versetzte ihr ein leichten Stich der Sorge.

Sie versuchte die freudige Begrüßung der Sendbotin zu erwiedern,
"Ich freue mich auch ehrenwerte Sendbotin, auch wenn der Grund kein erfreulicher sein mag. Deine Anwesenheit bringt Hoffnung und gibt Kraft."

Nun registrierte sie auch Ulfur der neben ihr aufgetaucht war und erschrak erneut. Himmel war sie momentan dünn besaitet.

Sie wandte sich an Ulfur
"Das ist die Sendbotin, diejenige die uns in die Drachenlande ruft um für sie zu streiten. Allerdings ist sie noch nie vorher hier erschienen. Sie berichtet von traurigen Nachrichten, das bedeutet wohl große Veränderungen."

"wir sollten aus dem Zwielicht treten, es wird denke ich sonst sehr unangenehm für uns. Außerdem ist es unhöflich die anderen müssen sonst was denken warum die werte sendbotin die Luft umarmt und mit ihr spricht. Finja soll ich dich mit zurück nehmen? Ulfur dich auch? "

"Duran! Bitte erhebe dich. Ihr alle, erhebt euch!" Die Wiedersehensfreude mit all diesen Leuten wärmte ihr Herz. Es tat so gut, auch wenn sich das gute Gefühl gleich wieder legen würde.
Ihr Blick wanderte zu Finja und nahm etwas Trauriges an. "Ich muss leider korrigieren: Die, die euch gerufen hat. Das ist auch der Grund meines Kommens. Ich selbst werde nicht mehr am Wettstreit der Drachen teilnehmen. Das dürfte als große Veränderung zählen." Sie seufzte schwer, jetzt war es raus. Ihr fiel nicht wirklich auf, dass ein Großteil der Leute überhaupt nicht gehört hatte, was Finja zuvor gesagt hatte.
"Es tut mir so Leid!"

"Aber meine Herrin! Was soll ohne euch werden?"
Duran blieb auf seinen Knien.
"Was soll aus uns werden?"

"Ich verstehe nicht. Heißt das die Zeiten des Wettstreits sind vorbei?"

Etwas in Owen zerbrach.
"Ti'Larasu... Weiseste der Weisen... was soll denn dann aus uns werden? Wird die Welt der Drachen nun gänzlich ohne Euer heiliges Licht auskommen müssen?"

Er biss sich auf die Lippe und war bemüht seine Bestürzung zu verbergen... auch, wenn ihm das kaum gelang.

"Werden wir Euch je wiedersehen?"




Ulfúr beobachtete das Schauspiel.
"Hm... immerhin scheint sie in beiden Welten gleichzeitig zu wandeln. Ist sie etwas, was ihr als Gott bezeichnen würdet?", fragte der Schamane, die Tragik des Momentes völlig verpassend.

Diese Neuigkeit katapultierte Finja aus der Zwischenwelt in ihren Körper zurück. Ihr Erwachen war alles andere als sanft, japste nach Luft und rappelte sich auf. Dann lief sie schwankend in Richtung der Menschentraube die sich um die Sendbotin gebildet hatte.

Sie schob sich nach vorne und blickte die Sendbotin verwirrt und traurig an
"Was ist geschehen?"

Finja musste sich unglaublich schlecht fühlen.
Als sie aus der Zwischenwelt gerissen wurde blieb ein kleiner Schimmer ihres Lichts zurück in dem Raum, welchen sie ruckartig verlassen hatte. Wie eine kleine Spur verlief das Leuchten langsam in der Leere.

Ulfúr war sichtlich erschrocken, als Finja so plötzlich und unerwartet aus der Welt der Geister gerissen wurde.
Und er wusste, was das für Folgen haben konnte.

Der kleine Lichtschimmer begann zwar bereits zu verlaufen, doch vorsichtig schloss er seine Hände darum und hob es vor sein Gesicht.
Mit einem kurzen Einatmen verschwand das Licht in seinem Mund und er hustete, spuckte und krümmte sich kurz.

Es brannte und schmerzte, wenn er das Licht anderer Menschen aufnahm.
Er wandte sich zur Sendbotin und ging zu ihr.

"Hier... gebt ihr das zurück...", sagte er und pustete das kleine Licht in seine Handfläche, bevor er es der Sendbotin reichte.

Ti'Larasu kämpfte mit den Tränen. Sie sah zwischen all den Anwesenden umher und ihr wurde schwer ums Herz. Sie hätte selbst nicht gedacht, dass es so schwer werden würde.
Mit einem knappen Nicken nahm sie dankend den Lichtschimmer entgegen und hielt ihn fest.

Langsam sank sie vor Duran auf die Knie, um ihm in die Augen sehen zu können. "Ich werde immer für euch da sein. Sollen die Drachen ihren Krieg führen, sollen sie Intrigen spinnen und dumme Dinge tun. Ich kann nicht mehr länger mitmachen. Ich würde über kurz oder lang die Beherrschung verlieren. Ich habe Angst schlimme Dinge zu tun." Eine einzelne Träne löste sich und fiel über ihre Wange hinab.

Ich Blick ging wieder umher, suchte den von jedem Umstehenden. "Meine Schwester und ich haben die Drachen getäuscht. Während sie die Drachen geblendet hat, habe ich einen Art Avatar erschaffen, der in dieser Welt bleiben wird, und bin anschließend geflohen. Die Drachen glauben, meine Schwester und ich seien zum weißen Drachen aufgestiegen und es hätte sich ein Avatar manifestiert. Sollen sie ihre Lüge glauben, denn ich bin hier her gekommen um euch die Wahrheit zu erzählen. Und auch um euch zu zeigen, dass ich weiterhin in dieser Welt bin und auch sein werde. Ich werde weiter für euch da sein!" Ihre Stimme, die zuerst noch beinahe drohte zu kippen hatte zunehmend an Kraft gewonnen.

Als Finja sich wieder nach vorn gedrängelt hatte drehte sich die Sendbotin, noch immer auf den Knien, zu ihr herum und winkte sie heran. In ihrer Handfläche lag ein kleines schimmerndes Licht, das sie ihr entgegen hielt. "Nimm es, es ist deines." Sie lächelte ihr aufmunternd zu. "Es soll dort hin zurück, wo es hin gehört. Und bedanke dich bei Ulfúr."

Owen trat vor und sah Ti'Larasu in die Augen.
"Heiligste... wie soll ich weiterhin für etwas kämpfen, was nur mehr ein Abbild Eurer Macht, Eurer Güte und Eurer Stärke ist? Welcher Gedanke, wenn nicht der an den reinsten aller Dienste, den für Euch zu streiten, soll mich noch bewegen in den Streit der Drachen zu gehen? Denn auch, wenn wir für Euren Weg weiterhin kämpfen würden, so wäre es eine Illusion, ein Trugbild. Bitte, Ti'Larasu... verlangt nicht von mir für ein Trugbild einzustehen, wenn Ihr den Raum nicht mit Eurer Anwesenheit erhellt."

Seine Stimme war brüchig. Er zitterte ein wenig.
Vor etwas weniger als einem Jahr war ihm noch die unbegreiflich große Ehre zuteil geworden, dass die Sendbotin ihn in ihren Orden eingeladen hatte.
Nun sollte er nicht mehr direkt für sie einstehen dürfen mit Wort und Tat?
Das war zu viel.

Von dem Lärm vor ihrem Zelt war Idena wach geworden. Konnte man hier denn nicht in Ruhe schlafen? Was war denn da draußen los? Etwas ungehalten warf sie sich ihren Mantel über und tapste aus dem Zelt - und blieb wie angewurzelt stehen. Träumte sie? Verwundert rieb sie sich die Augen. Das war doch...? Das konnte doch nicht... Nein, sie war es wirklich! Oder doch nicht? Wie eingfroren starrte der Knappe auf die Szenerie und konnte einfach nicht fassen, was sie dort sah. Vorsichtig und leise trat sie näher an die Umherstehenden heran und lauschte, was gesprochen wurde.

Finja sank neben der Sendbotin auf die Knie, sie war nun komplett verstört.

"Wie ist das möglich? Ich weiß nicht wie ich das Licht wieder an mich nehmen soll."

Sie hörte was Owen sagte und blickte die Sendbotin nun mit Tränen in dem Augen an.
"Du kannst nicht einfach gehen. Was sollen wir denn ohne deine Führung tun? Wir können doch jetzt nicht für ein Götzenbild in die Schlacht ziehen, welche wir bei den anderen Drachen immer als Irrglaube und Ketzerei angesehen haben. Werden wir wieder zu den Verlorenen?"

Finja brach ab, ihre Stimme versagte und sie schluchzte leise.

Sie schaute Finja an und lächelte sie aufmunternd an: "Nimm es einfach. Es ist ein Teil von dir, es wird seinen Platz schon wissen und finden."

Erst schaute Ti'Larasu zu Boden, ehe sie es wieder wagte Owen ins Gesicht zu sehen. "Du hast vollkommen Recht. Was sollte euch noch dort hin bewegen? Und darum wollte ich vor dem Fest zu euch, um es euch mitzuteilen. Es wäre nicht rechtens euch unwissend dort hin ziehen zu lassen, nur um euch noch mehr im Stich gelassen zu fühlen, als ich es jetzt schon tue." Schwer schluckte sie den Kloß in ihrem Hals hinunter und drängte die Tränen zurück.

"Niemand zwingt euch dort hin zu gehen. Und auch die Gründe dort hin zu ziehen sind verschwindende gering. Wer nicht in diesen Krieg ziehen möchte, dem sei es nicht verdacht. Aber es werden auch andere Leute auf der Insel sein, die auf euch zählen, die mit euch gegen diese verblendeten Drachen kämpfen wollen. Freunde." Sie stockte kurz. "Freundschaft ist das, was mein Weg ausmacht. Doch die Freundschaft in unserem Lager ist in den letzten Jahren zerbrochen und dem blinden Fanatismus gewichen. Ein Avatar passt sich immer seinem Lager an. Ich mag kein Avatar sein, und doch würde ich auch zu etwas werden, das ich nicht werden möchte. Ihr habt mir viel Kraft gegeben um genau nicht zu einem blinden Monster zu werden. Wie wäre es noch andere davor zu bewahren?"

Verbittert fügt sie hinzu: "Denn da gäbe es einige, die diese Hilfe bräuchten... aus unserem eigenen Lager."

Schließlich legte sie einen Arm um Finja und drückte sie leicht. "Und hey, das Götzenbild hab ich erschaffen, ja? Es ist nicht das hübscheste, aber es sollte taugen um die Drachen zu beschäftigten." Sie grinste ihr sarkastisches Grinsen. Ein bisschen Humor tat einfach gut.

Über Owens Wangen liefen nun Tränen.
Der Humor, der die Sendbotin ausmachte, vermochte es nicht über die Trauer ob des herben Verlustes zu obsiegen, den das Fehlen der Heiligsten darstellte.

Er schaute zu Boden. Ihm fehlten die Worte und er sank ein wenig in sich zusammen.
Irgendetwas wollte er sagen. Irgendetwas... aber er konnte nicht.

So stand er, der er sonst ein recht geübter Herr über die Worte war dort und musste ein wenig aussehen wie ein gescholtener Junge.

Und genau das war grob, wie er sich fühlte. Seit er in Amsivar lebte hatte er sein Handeln und Wirken in den Auftrag der Götter gestellt.
Erst hatten sie ihm seine Frau genommen... ein Verlust, dessen Heftigkeit und Wucht ihn nun aufs Neue trafen. Seine geliebte Asdis, die er seit Jahren schon nicht mehr gesehen hatte. Fort.
Nun nahmen sie ihm noch Ti'Larasu, die Heilige, das Wesen höchster Macht, für das er freudig Leib und Seele gegeben hätte.

Das war zu viel.

Als Finja aus der Zwischenwelt herausschoss riss sie Johann schlicht von den Füßen.
Als er die Augen öffnete war auch er wieder in der ersten Sphäre. Wie aus einem Bösen Traum erwachend richtete sich der Prediger auf. Hatte er wirklich geträumt?
Nein, da standen sie. Gerade rannte Finja durch die Reihen. Das Leuchten der Trûtbota war deutlich für ihn deutlich sichtbar.
Schnell, aber mit wackeligen Beinen trat er wieder zu den Versammelten. Er war nie wirklich empathisch gewesen, aber die Stimmung die ihm hier entgegen schlug war erschütternd. Es war als wirklich so. Der Zirkel der Trûtbota war zerbrochen.

In das Klagen der Versammelten hinein begann er halblaut und mit brechender Stimme die "Duruh Elilenti enti Tarôn" zu beten:

"Ihr Herren des Göttlichen Rates,
aus der elendiger Gefangenschaft,
aus Not, Hunger und Furcht rufen wir,
die Kinder Amsivars, zu Euch:

Götter, seid uns nah.

Unsere Knochen sind zerschlagen,
unser Fleisch ist zerschunden und
unsere Seelen erkrankt.
Wir sind nur ein Matter Abglanz unser einstigen selbst:

Götter, seid uns nah.

Das Licht unserer Welt ist erloschen
und wohl auch das Feuer in unseren Herzen ist ledigliche Glut
die es kaum mehr vermag
unseren Weg zu erhellen:

Götter, seid uns nah.

Und straucheln wir auch und sind in Feindeshand
und ist unser Leben verwirkt,
so gehören unser letztes Seufzen,
unser letztes Aufbegehren, unser letzten Sein doch euch:

Götter, seid uns nah.

Denn alles was war, schenktet ihr uns
und gabt uns einst den Odem unseres Lebens.
Ihr machtet uns als einen der Euren,
als einen aus dem Schoße Amsivars:

Götter, seid uns nah.

Und sollte alles hier enden.
Sollten wir an diesem Ort
und noch zu dieser Stunde sterben,
so nehmen wir dankende unser Schicksal an.
Auf dass wir einkehren in die Goldenen Hallen unserer Ahnen:

Götter, seid uns nah.

Mit festen Schritt und starker Brust
nehmen wir Platz an dem Tisch den Ihr für uns decktet
und nehmen Platz zwischen Bruder, Schwester,
Vater und Mutter um mit ihnen
bis in alle Zeitalter zu leben:  

So wahr wie wir sind "

Ti'Larasu wollte sie alle in den Arm nehmen, sie alle trösten. Aber auch sie hatte nur zwei Arme.
Nach einem kurzen Augenblick ließ sie Finja wieder los, nur um sich zu erheben und Owen Trost zu spenden.

"Owen" sagte sie in ruhigem Ton. "Owen, ich bin nicht fort. Ich bleibe bei euch. Ich habe mich von den Drachen und ihrem Krieg losgesagt. Doch damit habe ich mich auch von ihren Ketten und Regeln befreit. Ich kann tun und lassen was und wo ich will. Und glaube mir, selbst in den Drachenlanden werde ich einen Weg finden für euch da zu sein."

Sie legte locker ihre Stirn an seinen Kopf und sprach leise: "Und wenn ich dir die alte Seele meiner Enkeltochter hinterher schicken muss..."

Owen bebte unter der Berührung der Sendbotin.
Eine Ruhe durchströmte ihn und es flossen keine neuen Tränen über sein Gesicht.

Wer konnte noch trauern, wenn er von einem Wesen solcher Güte und Freundschaft berührt wurde?
Er atmete tief durch und schaute der Heiligsten in die Augen.

"Ti'Larasu... Euch gilt mein Streben, Euch mein Wille. Ich sehe, wie gut es Euch tut, dass Ihr Euch von den kindlichen Streitereien befreit habt. Und wenn das bedeutet, dass ich fortan Eure Ideale vertreten muss auch ohne Euch in den Drachenlanden sehen zu können, so werde ich das tun. Eure Botschaft darf nicht verloren gehen in diesem Reich, in dem Willkür und Verwirrung herrscht."

Noch einmal sog er tief die Luft ein.

"Wann werden wir Euch wieder sehen, wenn nicht im Reich der Drachen?", fragte er.

Svea blieb bei ulfur. " hast du gut gemacht. " svea lächelte traurig. Sie zog sich weiter zurück. Es war zu gefährlich. Trauer machte sich breit. Dann wandte sie sich ab. "ulfur ich geh zurück, die andern sind ja auch schon sehr unachtsam zurück."sie berührte seine Schulter und ging.
Sie saß nun im Lazarett und beeugte ob mit ulfur alles gut war. Dann stellte sie sich am Lazarett Eingang zu ihren Riesen. So stand sie da hörte zu und beobachtete. Mal wieder ließ uns niemand eine Wahl.

Finja starrte auf die kleine schimmernde Kugel in ihren Händen, dann presste sie diese gegen ihre Brust. Es schien als würde ihr Herz für einen Moment aufhören zu schlagen, als es dann noch den nächsten Schlag tat.
Sie war überwältigt von Herzlichkeit und der neuen, freien und ungezügelten Kraft der Sendbotin. Ihr Körper schien zu vibrieren, zu glühen wo die Heilige sie berührt hatte. Ein leichtes, wenn auch wehmütiges Lächeln, stahl sich auf ihr Gesicht. Ein wenig verstehen konnte sie die Ehrwürdige nun.
Sagen konnte sie nichts, so stark wie Owen war sie nicht, auch hätte sie nicht die passenden Worte gefunden.

So in ihre Gedankengänge versunken traf sie plötzlich eine kleine menschliche Kugel, die mit einem glücklichen Seufzer "Mama" seine Ärmchen um sie schloss. Ihr Sohn hatte bei ihrem Auftauchen aus dem Lazarett so heftig gestrampelt das Sunwin ihn absetzen musste.
Kaum die Füße auf dem Boden war der Junge wie ein Pfeil auf seine Mutter zugeschossen Nun kuschelte er sich auf ihren Schoß.
Finja schloss die Arme um ihr Kind und betrachtete die Situation weiter.

Duran fasste einen Entschluss.
So lange hat er etwas der Senbotin sagen wollen. Jetzt da sie da war und die Zukunft ungewiss war wollte er es unbedingt.
"Meine Herrin!"
Duran zog seinen Dolch und nahm ihn in die rechte Hand.
Er sah die Sendbotin nicht an. Sein Blick ruhte auf dem Dolch in seiner Hand.
"Ihr wisst das wir zu euch stehen!?
All jene die hier versammelt sind sind euer!
Aber was mich persönlich angeht. Ich stehe noch immer in eurer tiefen Schuld und zwar für alles was ihr für mich und meine Mannen getan habt."
Etwas leiser fügte er hinzu:
"Und. Ich wollte euch noch einmal für das Leben meines Knappens danken."
Duran fuhr mit dem Dolch leicht über die Innenseite seiner Handfläche so dass ein kleiner Schnitt entstand der sofort anfing zu bluten. Duran macht die Hand zu einer Faust so dass ein paar Tropfen seines Blutes zu Boden tropften.
"Hiermit will ich schwören. Ich schwöre das ich euch Diener bin! Immer! Egal zu welcher Zeit ihr mich braucht! Ich gebe für euch mein Gold mein Schwert meine Männer und mein Leben!
Das soll dieses Blut bezeugen!"
Dann stockte Duran. Er wollte noch irgendetwas sagen aber ihm viel es nicht mehr ein. Kurz überlegte er.
"Ich denke ihr wisst was ich alles für euch tun würde?"
Erst bei seinem letzten Satz sah er die Sendbotin wieder an.

Die drei Hunde erstarrten, spitzten ihre Ohren und hoben ihre feinen Nasen als sie ins Lager traten und auch Andra stoppte ein paar Schritte vor der kleinen Menschenmenge.
Ganz still stand Andra, flankiert von den beiden großen Hunden, ganz am Rande des Geschehens.
Geradeso konnte sie noch die Worte hören, die dort gesprochen wurden.
Sie erblickte Svea am gegenüberliegenden Ende des kleinen Platzes und entschloss sich zu ihr zu gehen. Der dritte Hund- Sveas Hund- hatte wohl auch seine Herrin bemerkt und wollte mitten durch die Menschentraube zu ihr.
Entschlossen nicht zu stören, griff Andra die Leine fester, und trat zwischen die Zelte zurück und suchte sich einen Weg um die Menge herum zu ihrer Schwester.