Bärenfels nach dem Fest der Drachen (2016)

Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen schlenderte die Sendbotin die Gänge entlang.
Bist du dir sicher, dass du mitkommen möchtest, Finja?
Ich weiß selbst noch nicht ob und was mich dieses Mal erwartet.
Überall wo sie entlang kam setzte sie hier und da kleine leuchtende Punkte in den Raum, die die Gänge in ein weiches, wenn auch schwaches Licht tauchte.

Magdalena kramte aus einer Truhe zwei weitere Decken und gab sie Salome und Ulfur.
"Salome, ihr könnt mein Bett haben, ich werde dort drüben auf dem Boden nächtigen und Ulfur, ihr bevorzugt doch auch eher den Boden, oder ?"
Magdalena schaute kurz aus dem kleinen Fenster, es würde nicht mehr lange dauern bis der neue Tag anbrach. Doch ein paar Stunden erholsamen Schlaf würden sie noch bekommen können. Sie erneuerte noch die Kerzen im Zimmer und machte es sich dann unter dem Fenster ein Nachtstätte fertig.
"Gute Nacht, ihr zwei, wünsche euch einen erholsamen Schlaf, wir werden morgen alle wieder ausgeruht und gestärkt sein um unser Ziel zu erreichen."

Salome wollte widersprechen, wollte Magdalena sagen, dass sie es gewohnt war und es ihr nichts ausmachte auf dem Boden zu schlafen.
Aber mittlerweile war sie so müde, dass sie keine passenden Worte fand.
So legte sie sich dankbar auf das Bett und fiel sofort in einen tiefen, wenn auch nicht traumlosen Schlaf.

Finja war wieder einmal erstaunt wie leicht die Sendbotin alles und jeden in ihrer Umgebung wahrnahm. So leicht vergaß man wie mächtig sie war, weil sie so unbedarft unter ihnen wandelte.
Ich weiß selbst nicht so genau was möchte, aber ein unbestimmtes Gefühl zieht mich in deine Richtung beziehungsweise in die des Kellers. Chagrin hat mein Kind angegriffen, ich will mehr über ihn wissen, auch warum er das getan hat. Es ist über ein Jahr her, aber ich kann nicht vergessen dass jemand von einer Prophezeiung, einem Boten sprach.

Unsicher sah sie Ti'Larasu an.Sie war selbst völlig verwirrt.

Trotz des Gefühls der Sicherheit, durch die Anwesenheit von Ti'Larasu, hatte Magdalena eine sehr unruhige Nacht. Sie befand sich in ihrem Traum in einem riesigen Labyrinth. Jeden neuen Gang den sie einbog erloschen grade die Kerzen dann sah sie kurz Bilder von diesem Monster und hörte ein hässliches Lachen ; es verblasste sobald die Kerzen wieder angezündet waren. Sie befand sich in einer Art Dauerschleife und egal in welche Richtung sie wieder einbog, es wiederholte sich ständig. Es schien keinen Ausgang zu geben.
Sie wälzte sich auf ihrer Schlafstatt hin und her, Schweißperlen standen ihr auf der Stirn; doch sie wurde nicht wach. Sie war gefangen in ihrem eigenen Traum

Mit einem Lächeln stippte die Sendbotin den Anhänger an Finjas Kette leicht an, der darauf hin noch ein bisschen heller leuchtete.
Du musst mutig sein, wenn du mit mir dort hinunter gehst. Dieses hässliche Ding nährt sich von Angst. Es war keine Feststelltung, viel mehr eine Aufforderung.
Scheinbar noch immer unbekümmert ging sie durch die Gänge, selbst wenn in ihrer Nähe sich eine unangenehme Kälte ausbreitete.
Sollten wir gleich auf größere Probleme stoßen, wundere dich bitte nicht, sollte ich dich kurzfristig an einen anderen Ort versetzen.

Also, du hässliches Ding der Schatten, wo versteckst du dich? Es lag etwas Herausfoderndes in ihrer Stimme.

Die Kühle die sie Sendbotin ausstrahlte spürte Finja kaum denn als Ti'Larasu ihren Anhänger berührt hatte, breitete sich eine beruhigende Wärme in ihr aus. Sie nickte zustimmend, als die Sendbotin davon sprach sie an einen anderen Ort zu schicken wenn es Probleme geben sollte. Dann folgte sie ihr ruhigen Schrittes und trat leicht versetzt rechts hinter die Sendbotin. Als diese Chagrin herausforderte, schloss Finja die Augen und fiel in Gedanken in den Ruf Ti'Larasus mit ein.

Salome wachte am frühen Morgen auf. Sie hatte sehr ruhig, wenn auch kurz geschlafen und die schon verblassenden Erinnerungen an ihren Traum vertrieben jeden weiteren Gedanken an Schlaf.
Das raschelnde Geräusch der Decken machte Salome auf Magdalenas unruhigen Schlaf aufmerksam. Sie ging zu der Magd hinüber und sah die Schweißperlen auf ihrer Stirn. 'Ich bin also nicht die einzige, die heute Nacht schlecht träumt.' dachte Salome bei sich. Sie kniete sich neben Magdalena und versuchte sie möglichst leise zu wecken, in der Hoffnung Ulfúr könnte noch ein bisschen weiterschlafen.

Körperlich spürte Magdalena die Nähe von Salome, sie vernahm auch die leichten Berührungen um sie zu wecken, doch sie konnte die Augen nicht öffnen und wach werden. Sie blieb tief im Traum und somit im Labyrinth; sie zündete weiterhin Kerzen an um für helle Gänge zu sorgen; vernahm das grauselige Lachen von Chagrin. Plötzlich änderte sich etwas. Sie blieb stehen und lauschte. Ihr Atem wurde etwas ruhiger, sie vernahm die Nähe und Stärke von Ti'Larasu, sie hörte ihre Stimme wie sie Chagrin rief. Die Kälte, die in diesem Labyrinth herrschte wich einer Wärme mit jedem Atemzug.

Lenz hatte die Tageseinnahmen gezählt und verabschiedete den letzten Trunkenbold, ehe er vor seine Schänke trat und den Mond beobachtete. Es war früher als sonst, niemand hatte an diesem Abend lange aufbleiben wollen, alle suchten die Geborgenheit und den Schutz ihres Bettes vor dem für die meisten bislang noch namenslosen Schrecken, der stetig an ihnen zu nagen schien. Es war kühl geworden, obwohl am Tage noch die Sonne aus voller Kraft schien und dem Schankwirt fröstelte es ein wenig, als ein bodennaher Windzug ihm die Hosenbeine hoch fuhr. Nur die vereinzelten Nachtwachen waren noch zu sehen, wie sie sich in die Nischen ihrer Wachstätten drückten und ein, zwei kleine Wachfeuer brannten scheu, als wollten sie bloß nicht in dieser Dunkelheit auffallen. Der ehemalige Marketender ging zurück in den Schankraum und blockierte mit einer dicken Eichenbohle die Eingangstür, indem er sie quer zur Tür in die extra dafür vorgesehenen Eisenhaken einhängte. Sämtliche Stühle waren schon hochgestellt und er hatte einmal durchgefegt. Sein Blick fiel zurück auf die kleine, eisenbeschlagene Holztruhe, aus der ihn im flackernden Kerzenlicht die Tageseinahmen neckisch anblinkten. Er beschloß, den Anteil, welcher dem Baron davon zustand, morgen direkt der barönlichen Verwaltung vorbei zu bringen und sich nun direkt in sein Hinterzimmer zu legen.
Der Schankwirt fiel wie viele vor ihm in einen unruhigen Schlaf, aus dem er viel zu früh wieder erwachte. Die Sonne ließ sich grade mal hinter dem Horizont erahnen und abgesehen von den Wachen, den Mägden für das höher gestellte Volk sowie den Küchenleuten war noch niemand auf den Beinen. Lenz wurde klar, dass weiteres rumlümmeln auf seiner Schlafstätte nur weitere schlechte Laune bringen würde und stand auf, fühlte sich dabei aber als wäre er über Nacht 20 jahre gealtert. Da an eigenes Kochen erst zum späten Nachmittag zu denken war, wenn er dann gleich einen großen Topf aufsetzte um zahlende Gäste zu verköstigen, ging er mit dem wöchentlichen Anteil des Barons zu erst in die große Küche der Motte um dort das ein oder andere warme Stück Brot und frische Milch abzugreifen um im Anschluß Sir Landraik aufzusuchen. Mit dem morgendlichen Tratsch erfuhr er allerdings, dass dieser unterwegs und eine Rückkehr noch nicht bekannt war. Da es in der Küche angenehm warm war und er den niederen Verwaltungsbeamten nicht traute blieb er den ganzen Morgen dort, unterhielt sich mit den Küchenleuten und stibitze sich immer wieder etwas kalten Schinken oder ähnliche Reste, die immer mal wieder von den Mägden zurück in die Küche getragen wurden.

Salome kniete noch eine Weile neben Magdalena, die jetzt viel ruhiger schlief. Dann griff Salome ihre Sachen und verließ leise die Kammer.
'Vielleicht finde ich ja noch eine sinnvolle Beschäftigung', dachte Salome, während sie vor der Kammer ihre Habseligkeiten ordnete.
Dabei machte sie das Knistern von Papier auf einen Stoß Pergamente aufmerksam. 'Ach du jemine, ich habe die Dokumente, die ich für die Stadtverwaltung bearbeiten sollte, noch dabei! Nun, ich habe ja im Moment sowieso nichts besseres zu tun, da kann ich mich ebenso gut in die große Halle setzen und sichten was es zu tun gibt. Vielleicht finde ich später sogar einen Boten, der die Sachen wieder nach Baliho bringen kann.'
Mit neuem Tatendrang machte Salome sich auf den Weg.

[OT: Sorry Leute, dass ich jetzt so lange nichts geschrieben habe, mein Studiumsabschluss und der neue Job haben mich voll in Anspruch genommen. Hinzu kam, dass mein Laptop den Geist aufgegeben hat. Ich gelobe aber Besserung. ]


Ti'Larasu und Finja

Im Keller geschieht die Nacht über nichts Außergewöhnliches mehr.
[OT: Sollte Ti'Larasu verstärkte Anstrengungen unternehmen die Spur des Wesens zu verfolgen, bitte kurz schreiben, dann folgt eine PN.]



Salome und Magdalena

Der nächste Morgen birgt nebeliges Wetter. Die trüben Schwaden zogen über das Land und hingen tief über der Motte. Die Stimmung auf der Burg war trotz allem relativ gut. Nur hier und da hörte man Stimmen, die Gerüchte über den Herzog von Baliho austauschten.

Mit dem hellen Licht im Zimmer verblasste ihr Traum und Magdalena erwachte. Sie konnte sich nicht an den Traum erinnern. Sie merkte lediglich wie erschöpft sie war, trotz des Schlafes. Als sie aufstand sah sie das leere Bett, von Salome keine Spur. Ulfúr lag immer noch zusammengerollt in der Decke eingehüllt in der anderen Ecke des Zimmers. Sie stand auf und verließ das Zimmer. Es war Zeit Frühstück vorzubereiten.
Ihr Weg führte sie also in die Küche wo die Küchenjungen bereits das Feuer entfacht hatten.
Sie begab sich an die Arbeit.

Salome saß in der großen Halle und versuchte sich einen Überblick über die Dokumente zu verschaffen. Als erstes fielen ihr Seiten des Balihoer Bürgerregisters in die Hände. 

Das Register war eine Erfindung einer Ordensschwester gewesen, die damit Bürgern hatte helfen wollen den Verlust von wichtigen Dokumenten, die den Bürgerstatus, das private und berufliche Werden dokumentierten, zu kompensieren. Seit dem waren Geburten, Hochzeiten, Gesellen- und Meisterprüfungen aller Balihoer Bürger verzeichnet worden.

Kopfschüttelnd betrachtete sie die losen Seiten. Eigentlich war es verboten Seiten des Registers aus den Raumen der Verwaltung mitzunehmen, aber da die laufenden Aktualisierungsarbeiten nie aufhörten nahm keiner der Schreiber diese Regel ernst. Jetzt waren die kostbaren Seiten sicher weit verstreut und bedurften einer gründlichen Überarbeitung. Vielleicht sollte sie eine Liste der Flüchtlinge, die nach Bärenfels gekommen waren erstellen.

Während Salome so am Überlegen war schnappte sie die Worte "Baliho" und "Herzog Waldemar" auf. Ein schneller Blick verriet ihr, dass es zwei Diener mittleren Alters waren, die sich ein Stück weiter unterhielten. Den Blick auf die Papiere gerichtet spitzte Salome die Ohren.

Magdalena hatte in der Zwischenzeit zwei Teller mit Brot, Wurst und Käse hergerichtet. Dazu 2 große Becher mit Milch.
Einen brachte sie in die große Halle, dort hatte sie auf dem Weg in die Küche Salome sitzen sehen.
Auf dem Weg zu ihr scheuchte sie zwei tuschelnde Diener auf. "Habt ihr zwei nichts zu tun ?, dann kommt in die Küche da gibt es genug Arbeit für euch." raunzte sie die zwei an.
"Guten Morgen Salome, macht eine Pause, ihr habt doch bestimmt noch nicht gefrühstückt?".
Ich werde jetzt Ulfúr wecken gehen, er soll auch gestärkt in den Tag starten, wer weiß was noch alles passiert.
"Laßt es euch schmecken." Mit diesen Worten stellte sie einen der Teller und einen Becher ab und ging weiter die Treppe nach oben zu Ulfúr.
Sie ging in ihre eigene Kammer, die immer noch so riesengroß war wie Ti'Larasu es verändert hat, und stellte den Teller und den Becher auf den Tisch.
Und ging zu Ulfúr, der eingerollt in der Decke immer noch auf dem Boden lag.
Sie sprach ihn an: "Ulfúr, Frühstück." Aufwachen. Sie wunderte sich ein wenig daß er nicht schon längst wach war.

Landraik und sein Pferd sahen mitgenommen aus. Die Reise hinterließ ihre Spuren. Müde und Erschöpft ritt er durch das Tor der Burg und hielt zielstrebig auf den Stall zu. Sofort eilten ein paar Stallburschen herbei und halfen ihm von Pferd.
"Versorgt mein Pferd." befahl er müde nachdem er abgesteigen war. "Und bereitet alles für die Ankunft des Barons vor!" fügte er hinzu.

Schließlich drehte er sich um und ging in Richtung seines Quartiers um sich aufzuwärmen und endlich zu waschen.

Magdalena stellte Ulfúr das Essen auf den Tisch und ließ ihn schlafen, dann machte sie sich wieder auf den Weg nach unten. Auf dem Hof war eiliges Treiben zu vernehmen und so schaute sie aus einem dem vielen kleinen Fenster.
Sie sah Sir Landraik, etwas müde und unbeholfen, mit Hilfe der Stallburschen, vom Pferd steigen. Sie eilte die Treppe herunter um ihn in der großen Halle zu begegnen. "Verzeiht mein Herr,wenn ich mir die Frage erlaube, war die Suche erfolgreich ?" Sie wartete gar nicht erst eine Antwort ab und fragte sofort weiter. "Habt ihr Hunger oder Durst ? Ich besorge euch ein gutes Frühstück. Wann kommen die anderen ? Sind alle wohlauf ?"
Sie blickte ihn an, obwohl sie das eigentlich nicht sollte, und wartete auf Anworten.

Salome nickte Magdalena nur geistesabwesend zu, als diese sie ansprach. Das Gespräch der beiden geschwätzigen Diener hatte sie in der Vermutung bestärkt, dass Andur nicht ganz ehrlich mit seiner Aussage zu dem Befinden des Herzogs gewesen war.
'Von den Grünhäuten in den Wahnsinn getrieben. Da wäre es besser er wäre wirklich gestorben. Was für eine Zeit, in der sich eine falsche Todesbotschaft als schlechte Nachricht entpuppt.'
Salome wandte sich wieder den Dokumenten zu. Die trockene Verwaltungsdaten hatten etwas vertrautes und tröstliches. Katastrophen geschahen und Leute starben, aber das Leben ging doch irgendwie weiter.
Sie blätterte durch ein paar Seiten des Bürgerregisters, als ihr ein Name ins Auge fiel und sich ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht stahl. Sie schob die Papiere zusammen, nahm sich mit neu gewonnenem Elan etwas von dem Brot, das Magdalena ihr gebracht hatte und machte sich auf den Weg zum Dorf. Als sie durch den Burghof kam sah Salome Magdalena, die den eben angekommenen Sir Landraik mit Fragen bestürmte. Kurz überlegte die Schreiberin ob sie sich dazu gesellen sollte, entschied sich aber dagegen. Sir Landraik sah ziehmlich erschöpft und niedergeschlagen aus, sodass er wahrscheinlich keine guten Nachrichten brachte. Nein, hier würde sie nur im Weg sein, die Nachrichten würden sich schnell genug verbreiten und außerdem war sie mit dem Auftrag, den Sir Landraik ihr vor seinem Aufbruch gegeben hatte, noch nicht weitergekommen.
Salome setzte ihren Weg ins Dorf fort, in der Hoffnung die beiden Balihoer Handwerker noch im Gasthaus anzutreffen.

Tumult wurde laut, als im Hofe der Motte ein Reiter ankam und lautstark nach Sir Duran fragte.
Er war offensichtlich selbst im Dienste des Barons unterwegs.

Lenz genoss grade mit seiner Schankmaid vor der Taverne den letzjährigen Jagdapfelwein und befand das Ergebnis nun für trinkwürdig, nachdem die Wacholdernote sich durch die mittlerweile mehrmonatige Lagerung abgemildert hatte und der Holunder dem Ganzen einen leicht herben Stoß gab. Sie betrachteten den Reiter, der durch das Haupttor in den Innenhof der Motte ritt und den Baron verlangte. Da der Berittene nicht direkt Antwort zu erhalten schien, erbarmte sich der Schankwirt und gab mit minimalen Lallen Auskunft: "Ogrim zum Gruße, der Sire ist noch ausser Haus, Wiederkehr unbekannt. Mit wem hat man denn das Vergnügen?"

Der junge Mann schaute Lenz kurz fragend an, merkte dann aber wohl, dass er kaum einen anderen Ansprechpartner hatte.

"Ich bin Franz Kornschrot, Soldat unter dem Befehl von Duran von Bärenfels. Ich bringe einen Brief von Sir Owen McCallaghan."

"Sir Owen...Ah interessant, wie geht es denn dem Guten?" Lenz kratzte sich am Bart und fuhr fort, leicht verschlagene Neugier trat nun in seinem Blick hervor: "Ist es denn ein wichtiger Brief?" Während er sprach bemerkte er selbst, dass dies womöglich eine nicht ganz angebrachte Frage war. "Ich frage nur; ihr müsst wissen, Sir Owen und ich haben schon viel erlebt, im Lande der Drachen und so.", versuchte der ehemalige Marketender seine Wissbegierigkeit zu entschärfen.

Der Bote sah Lenz etwas zweifelnd an.
"Ihr habt mit Sir Owen in den Landen der Drachen gekämpft?"

Dann fing er sich.
"Freilich ist der Brief wichtig... es ist immerhin eine Meldung des Ritters an den Baron."

"Nicht direkt gekämpft...", nuschelte Lenz in seinen Bart:"...aber; ja.", antwortete er nun etwas lauter. Der zweifelnde Blick des Reiters schien gradezu nach ein paar aufregenden Geschichten um Lenz' Person zu fragen, aber der Schankwirt bemerkte auch, wie erschöpft der Bote schien, es war also wenig klug, jetzt mit ihm Schindluder zu treiben. "Wie bereits gesagt, der Baron ist momentan aushäusig, aber Sir Landraik ist vor wenigen Momenten ebenfalls in die Motte eingekehrt, er wird sicherlich mehr Informationen haben, dort drüben."

Der Bote nickte und sagte knapp:
"Vielen Dank. Bei Zeiten müsst Ihr mir von den Drachenlanden erzählen."

Dann ging er auf Landraik zu.
"Sir Landraik?"