Der Krieg gegen die Orks

Auch Idena reckte den Kopf. Sollte das ein Geheimgang sein? Von so etwas hatte sie noch nie gehört.

Duran studierte die Karte.
"Wir belagern die Stadt einer einer bestimmten Stelle. So dass die Orks all ihre Truppe auf diese Stelle kozentrieren und gehen dann mit einem Teil unserer Armee durch diesen Gang und öffnen das Tor?!"

Hirubard nickte vorsichtig.
"Das könnte tatsächlich funktionieren, jetzt, wo wir Eure Männer haben. Das müsste ein alter Kanal sein, welcher nicht ganz zugeschüttet wurde, um die Wiederherstellung im Bedarfsfall zu ermöglichen.", raunte er.

"Aber dann müssten wir bei Nacht erst einmal ein paar Pioniere losschicken, die den Zugang freilegen... vorher kommen wir nicht in den Gang."

"Somit konzentrieren wir ab jetzt unseren Beschuss auf diese Seite der Stadt."
Duran zeigte auf eine Stelle auf der Karte.
"Schon heute Nacht schicken wir die ersten Männer los die den Gang freilegen.
Vielleicht rücken wir auch kurz an dieser Seite der Stadt vor und ziehen uns dann schnell zurück.
Damit sollten wir all ihre Aufmerksamkeit haben auf der Seite haben."
Duran deutete wieder auf die Stelle auf der Karte.

Hirubard nickte eifrig. Offensichtlich gefiel es ihm, dass es endlich Möglichkeiten gab zu agieren.
"Gut, ich werde Euch meine Truppenführer vorstellen und eine Gruppe Pioniere kommen lassen."

Er rief nach einem seiner Diener und als der Junge in das Zelt kam sagte er:
"Hole mir sofort meine Truppenführer und Jaris und seine Leute."

Der Junge verneigte sich kurz und verließ dann das Zelt.

"Wo werden wir uns anschließen?", fragte er Duran mit einem leisen Funkeln in den Augen.

Idena war ein wenig nervös geworden. Von dem Geheimgang hatte sie nie gehört, aber ihr Vater hatte nie mit ihr über solche Dinge gsprochen. Aber er hatte eigentlich überhaupt nie viel mit ihr gesprochen. Glaubte Hirubart wirklich, dass die Orks in der langen Zeit, in der sie Baliho bereits besetzten, den Gang noch nicht entdeckt hatten? Oder dass keiner der Einwohner ihnen, wenn auch unter Zwang, einen Tipp gegeben hatte? Fragend schaute sie zu Duran.

"Was genau meint ihr Hirubard?
Wo wollt ihr euch denn anschließen?"

Hirubards leises Funkeln in den Augen wurde schwächer.
"Nun... ich dachte daran, vielleicht die Männer beim Angriff auf die eine Seite der Stadt zu unterstützen, während Ihr euch den Pionieren anschließt."

Duran ging rüber zu dem Tisch auf dem der Wein stand. Er nahm den Krug und füllte drei Becher.
Den ersten gab er Hirubard. Den zweiten seinem Knappen und den dritten trank er in einem Zug aus.
Duran wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Danach schenkte er sich erneut etwas von dem Wein ein. Er sah den Stellvertreter an und sagte:
"Ich glaube nicht dass Ihr als Kommandant euch irgendeinem Angriff anschließen solltet. Ihr müsst von hier aus befehligen."

Etwas verwirrt nahm Idena den Becher entgegen. Wein auszuschenken wäre normalerweise ihre Aufgabe gewesen. Sie spürte, dass der Baron aufgebracht war und sie konnte es nachvollziehen. Wahrscheinlich wäre etwas Schnaps der Situation angemessener gewesen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass gerade alles schief ging, was schief gehen könnte. Die Knappe konnte kaum abwarten, alleine mit ihrem Herrn zu sprechen und seine offene Einschätzung der Situation zu hören.

Hirubard seufzte schwer.
"Ihr habt mit Sicherheit Recht, Duran... aber ich wünsche mir manchmal so sehr, einfach mal wieder vorne mit dabei zu sein und nicht immer nur hier im Zelt den Schreibtischtäter zu spielen.", sagte er ein wenig zerknirscht.

"Gut, dann würde ich Euch bitten, dass Ihr den Trupp, der den Scheinangriff startet aus Euren Männern zusammenstellt. Die Truppen, die jetzt noch hier sind, sind alle sehr erschöpft und da es ja gerade auch um einen schnellen Rückzug geht, brauchen wir frische Soldaten."

Andur war sichtlich genervt, nicht nur das er seine Verlobte hatte mehrere Stunden lang suchen müssen,  nein er war nun auch mit ihr in der Nähe des Schlachtfeldes. Seit dem Tag hatte er Lilian bewachen lassen  von ein paar  freiwilligen. 

'Es muss eine Lösung geben. ' 

Er schaut auf die Zeltwand. 

"Ich brauche eine Möglichkeit ihr sicheres Geleit zu geben. "

Ich muss mit Owen reden.

Lilian war heilfroh, als Andur sie endlich wieder gefunden hatte, auch wenn er sauer war. Sie wusste ja, dass es nicht wegen ihr ist, aber langsam machte die schlechte Laune ihres Verlobten zu schaffen. Sie hatte ja versucht ihn zu überreden, dass sie nach hause geht, in die Hauptstadt, wo es zumindest noch einigermaßen sicher war. Aber dieser Sturrkopf war der Meinung, dass ein paar Soldaten als Geleit nicht ausreichen würden.

"So wird es geschehen!"
Duran ging zum Ausgang.
"Ich werde meine Leute einteilen und mich dann etwas ausruhen. Heute Nacht beginnen wir mit den ersten Aktionen."

Hirubard nickte und rief Duran noch hinterher:
"So soll es geschehen. Den Achten sei Dank, dass Ihr hier seid, Duran."

Dann teilte er seine eigenen Mannen in Gruppen ein und instruierte die Gruppenführer, was zu tun sei. Diese würden sich noch mit Duran koordinieren um einen möglichst gut abgestimmten Ablauf der Ereignisse zu garantieren.

Idena eilte dem Baron hinterher. "Was hat das zu bedeuten? Warum hat der König nur so wenige Männer geschickt?", fragte sie.

Duran drehte sich um und sah seinen Knappen an.
"Leise. Frag dieses nicht zu laut. Falsche Fragen zum falschen Zeitpunkt zu stellen kann Leben kosten.
Aber ich kann dir die Frage leider nicht beantworten."

Sveastand zwischen zwei riesigen Frauen. Sie sah aus wie ein Kind neben den beiden. Gefion selbst hatte diese ausgesucht um svea in der Schlacht zu beschützen. Diese Frauen sahen aus wie Männer.
Naja die Männer auf dem Schiff nannten sie Töchter der wallküren. Doch svea hatte wallküren anders in Erinnerung. Sie schaute wieder nach vorne und dem Falken hinterher, den sie mit einer Nachricht zu Duran geschickt hatte.
Svea hatte kurz geschrieben:Ehrenwerter Duran, die Armee surdlands steht vor der Küste amsivar.
Heute Nacht können wir an Land gehen. Bitte um weitere Instruktionen. Zum gruße svea
Sie seufzte, wieder Blutvergießen.
Der Falke dürfte das Lager erreicht haben...

Andur lief auf das Zelt des Ritters  zu.
  'Sir Owen,  seid ihr da?'

Zerknirscht blickte Idena zu Boden. Etwas leiser fragte sie: „Was machen wir denn jetzt?“

Owen hatte gerade von einem Botenjungen den Brief von Svea erhalten und wollte ihn gerade verwundert öffnen, da hörte er eine vertraute Stimme.
"Ja, kommt ruhig herein.", rief er ihr entgegen.

"Den Achten zum Gruße, 

Ich komme in einer privaten und wichtigen  Angelegenheit zu euch."  sprach er während er eintratt.

"Wir machen das was wir machen müssen."
Duran lief zu seinem Zelt. Sein Pferd führte er dabei.
"Wir werden gleich die Ritter und Hauptmänner informieren und dann auf heute Nacht warten."
An seinm Zelt standen mehrere Soldaten. Einer gab Duran einen Brief den zuvor ein Falke gebracht hatte.
Duran schaute auf die Zeilen und schrieb schnell eine Antwort. Diese wurde dem Falken zurück an einen der Ständer gebunden. Der Falke flog los und war schnell am Himmel verschwunden.
Verehrte Svea
Wir werden euch heute Nacht den Weg weisen. Achtet auf ein Feuer welches neben der Stadt brennen wird. Haltet darauf zu. Wenn ihr die Personen am Feuer ausmachen könnt dann winkt bitte mit einer Fakel.
Darauf hin werden wir das Feuer löschen und euch mit unseren Fakeln die Landung ermöglichen.
Viel Glück
Duran von Bärenfels

Idena war den Baron gefolgt und stand nun nervös, von einem Bein auf das andere tretend, neben ihm, während er den Falken los schickte. "Baron... Sire... Könnte es nicht sein, dass dieser geheime Gang nicht mehr so geheim ist. Ich meine... die Orks sind schon so lange hier..."

Owen lächelte ihn freundlich an.
"Was kann ich für Euch tun, Andur?"