Die Geschehnisse um Salome, Finja, Ulfúr, Karah und Owen (Herold, Salome, Finja, Ulfúr, Karah, Johann)

Für einen winzigen Moment wurde Karah wütend. Wie schon einmal am heutigen Tag. Was war blos mit ihr los? Normalerweise konnte sie ihre Gefühle besser unter Kontrolle behalten.
Dann schwappte eine Welle der Verzweiflung und Einsamkeit über sie hinweg und verschwand sogleich auch wieder.

Mia hatte sich bereits abgewandt, aber so einfach lies sich Karah nicht abwimmeln.  Sie starrte Mia in die Augen und versuchte diese eisige Kälte zu ignorieren.
„Deine Tricks funktionieren bei mir nicht“ sagte sie ruhig. „Ich bin unter Kenaz geboren, der Rune des Feuers. Große Hitze macht mir nichts.  Ich wüsste auch nicht was ich dir getan habe, dass du sie mir entgegen schleuderst - abgesehen davon das ich euch grade unterbrochen habe. Ich bin nicht dein Feind, ich sage nur was mir auffällt. Was Salome angeht... kann ich dir nicht sagen ob es einen besseren Weg gibt, da ich den ihren nicht kenne. Aber bedenke, dass Salome selbst die Wahl getroffen hat auf den Rat ihrer Freunde zu hören. Sie hätte auch anders entscheiden können.  Und da du mir die Frage nicht beantwortet hast, stelle ich sie gerne noch einmal.“ Karah fröstelte es ein wenig, sie wusste nicht ob sie mit der erneuten Frage doch zu weit ging. Aber nun war es zu spät. „Was hätten sie deiner Meinung nach tun sollen?“

Mias Stimme war gefährlich ruhig und kalt, als sie Karah antwortete
„Das ist kein Trick. Das ist die Zukunft, die ich für Salome sehe, wenn sie diesem Weg weiter folgt. Und im Gegensatz zu dir ist sie nicht gegen das Feuer gewappnet.

Ich kenne dich nicht, daher bist du für mich weder ein Freund noch ein Feind. Doch wenn du dich in meine Angelegenheiten einmischt musst du damit rechnen mit hineingezogen zu werden.

Das hier ist kein Verhör, sei froh wenn ich dir ein paar deiner Fragen beantworte ohne eine Gegenleistung zu fordern.“
Dabei ließ Mia Ulfúr keine Sekunde aus den Augen.

"Dann sollten wir sie dagegen wappnen." Erwiderte Karah kühl

Finja horchte bei dem Dialog zwischen Karah und Mia auf, als diese davon sprach dass sie in Salomes Schuld stand.
"Mia du sagst du stehst in Salomes Schuld und willst ihr helfen, dann hilf uns zu verstehen was los ist. Mit ihr, aber auch mit dir."

Sie machte eine Pause "Wenn du uns keinen Grund gibst dich loswerden zu wollen, brauchen wir nicht darüber nachdenken was wir tun würden."

Ulfur lachte kurz auf. 
"Oh, wo wir gerade bei der Ehrlichkeit sind will ich Dir auch diese Frage ehrlich beantworten."

Dann wurde sein Blick innerhalb eines Lidschlags todernst und hart.
"Alles. Wenn sich herausstellt, dass Du Salome auch nur in irgendeiner Form Schaden zufügst oder zufügen willst, dann würde ich jedes Mittel einsetzen. Ich würde Dich mit meinem Geist zerquetschen und für alle Zeiten in die Vergessenheit verdammen. Du wärst nicht der erste Geist oder was auch immer Du bist, den ich kennenlerne, der denkt, dass er sich einfach anderer Menschen oder Wesen bemächtigen dürfte. Sicher wirst Du auch nicht der letzte sein. Aber so oder so. Wenn Du zur Gefahr für sie oder uns wirst, dann wirst Du meinen Zorn zu spüren bekommen. Und glaub mir... das ist noch für keinen gut ausgegangen."

Sein Blick wurde wieder freundlich. 
"Wenn Du diese Zukunft für Salome siehst, dann ist das Deine Einschätzung. Die sei Dir gegönnt. Ob sie allerdings der Realität entspricht wage ich anzuzweifeln. Oder bist Du eine Seherin? "

Mia nickte ernst. Ulfúrs Antwort schien sie weder zu erschrecken, noch zu überraschen. "Ich bin keine Seherin, aber weiß wie der Orden auf mich reagiert. Solange ich bei Salome bin kann ich daher ziemlich klar sagen was passieren wird."
Sie sprach jetzt gerade heraus "ich denke nicht, dass ich mich einfach so jemandes bemächtigen darf, aber ich kann diesen Körper nicht verlassen. Genauso wenig wie ich hier in ihn hineingekommen bin. Ich begleite Salome schon lange und habe versucht sie vor der Kirche und ihrer Magie zu schützen. Ich habe gehofft, dass meine Blockaden erst brechen würden,  wenn ich selbst genug Kraft sammeln konnte um Salome das Nötigste beizubringen. Aber es war zu früh.
Sie braucht einen Lehrer, aber im Kloster wird mich sicher jemand früher oder später entdecken und diese Leute teilen eure Sorge um Salome nicht! Auch euer Johann hat schon darüber nachgedacht sie als Köder für Chagrin zu benutzen. Er wird sicher keine Skrupel haben ihr zu Schaden!"

Die Bemerkung, dass Johann Salome als Köder nutzen wollte traf den Wolf bis ins Mark.
Sein Blick verfinsterte sich und um die Stelle herum an der er saß begannen kleine, leicht schimmernde Fäden aus dem Boden zu steigen.

"Er hat was?"

Finja verarbeitete gerade Mias Informationen als sie Johanns Idee hörte.
"Ist dieser Prediger jetzt endgültig übergeschnappt?" Wütend ballte sie ihre Hände dass sich die Nägel tief in die Handflächen bohrten, ihr Mund nahm einen harten Zug an und ihr Blick würde eiskalt.

Mia nickte und hustete. Ein irritierter Ausdruck huschte über ihr Gesicht.
"Salome war so beschäftigt mit all dem Neuen und den Erinnerungen, dass sie nicht mal etwas dagegen gesagt hat."
Dann hustete sie wieder.

Der Wolf versuchte sich zu beruhigen.
Er tat sich schwer damit, aber es gelang ihm schließlich.

Also atmete er tief durch und sah Mia an.
"Was wäre Dein Vorschlag?"

Doch statt zu antworten hustete Mia nur noch stärker, auf ihrem Gesicht breitete sich Entsetzen aus und sie krümmte sich zusammen.

Finja ging zu ihr "Salome? Mia? Ruhig, ganz ruhig, wir sind hier, versuche uns zu sagen was du siehst."

Mias Haut war heiß. Mit sichtlicher Anstrengung kämpfte sie den Husten nieder.
„Das kann nicht sein.“ ihre Stimme klang rau und verwirrt. Sie starrte auf Salomes Hände auf denen sich langsam Blasen bildeten, dann blickte sie zu Finja hoch. In ihren dunklen Augen standen Tränen und sie atmete schwer „Ich... ich wollte das nicht. Ich wusste nicht... Hast du etwas gegen Verbrennungen da?“

Der Wolf nickte.
Er griff in seine Kiepe und holte einige Salben und Verbände heraus.
"Hier, Ringelblumensalbe. Die hilft so ziemlich gegen alle äußeren Verletzungen, auch gegen Verbrennungen."

Mit diesen Worten begann er einen Salbenverband um die Stellen anzulegen, an denen sich gerade die Blasen bildeten.
"Was passiert gerade mit Dir?"

Mia beobachtete Ulfúrs ruhige Bewegungen und kämpfte gegen die aufsteigende Panik und einen weiteren Hustenanfall an
"Ich verbrenne." Sie biss sich auf die spröden Lippen, die sofort aufplatzen. "Ich sollte gehen." murmelte Mia. "Tut mir Leid..."

Finja kramte in ihrer Tasche und zig ein kleines Fläschchen heraus. "Trink einen klein Schluck, es ist Mohnsaft er wird die Schmerzen lindern und dich beruhigen." Sie achtete penibel darauf dass nur ein paar Tropfen in Salomes Mund gelangten. Dann gab sie ihr aus ihrer Trinkflasche einen Schluck um das Mittel hinunter zu spülen.

Mia sah Finja dankbar an, dann sagte sie leise "Salome wird nicht sofort zurückkommen. Sie brauchte Ruhe, vorallem nachdem ich ihre Kraft genutzt habe um dir mit Owen helfen zu können." Mia zögerte und fügte dann hinzu "Danke."
Sie schloss die Augen und einen Moment später sank Salome in sich zusammen. Ihr Atmen stockte und für einen Moment schien alles Leben aus ihr gewichen zu sein. Dann amete sie wieder, zwar flach, aber regelmäßig.

Finja bettete Salome neben Owen umd holte aus ihrem Lager Decken und Umhänge um die 2 Kranken so gut wie möglich gegen die Nachtkälte zu schützen. Dabei fluchte und bummelte sie stetig vor sich hin ".... wollte ich nur meine Freunde willkommen heißen...... Sitze irgendwo im Nirgendwo..... größeres Chaos als jemals im Lazarett  in den Drachenlanden... können was erleben... alle Beide... "
Nachdem ihre Patienten du gut wie eben möglich versorgt waren setzte sie sich zu Owen und Karah. "Vielleicht haben wir jetzt etwas Zeit um unser Wissen auszutauschen. Und ersteinmal herzlich willkommen zurück Ulfur und ....?" Dabei sah sie zu Karah

„Karah“ sagte diese und lächelte matt. „Sind alle Tage bei euch so aufregend wie diese?“

Finja konnte sich ein amüsierte Schmunzeln nicht verkneifen.
"Es sind Amsivaren, wenn sie nicht gegen Orks oder Feinde der Sendbotin in den Krieg ziehen schaffen sie es, sich auf alle möglichen und unmöglichen << dabei sah sie zu Owen und Salome >> Ärger einzuhandeln. Langweilig wird es hier sicher nicht. Aber was hat dich hierher verschlagen?"

"Das es hier nicht langweilig wird, glaube ich dir aufs Wort! Ich bin grade mal einen Tag hier und habe fast mehr erlebt als auf meiner Reise in die Drachenlande."
Sie rieb sich über die Augen und gähnte verhalten.
"Nunja, ich bin seine Schülerin." Sagte sie knapp und nickte dabei in Ulfúrs Richtung. "Und als solche werde ich dort hingehen wo er ist und hoffentlich viel von ihm lernen."

Ulfur eine Schülerin, eine bemerkenswerte und schöne Entwicklung dachte Finja bei sich.
"Wenn du mit Ulfur reist, wirst du vermutlich noch viele Tage wie diesen erleben" meinte Finja mit einem erneuten Grinsen, dann würde sie ernst "Hast du mitbekommen was in den Drachenlanden mit Salome passiert Ist?"

Karah lachte „das klingt in der Tat so als würden Amsivaren den Ärger suchen. Aber ich glaube, das ist ok - so lernt man wohl am besten!“ Dann schüttelte sie leicht den Kopf „Ich habe den Wolf erst gegen Ende des Festes kennengelernt und war daher kaum bei der Gruppe. Ich glaube ich habe Salome nur kurz gesehen, wirklich kennengelernt habe ich dort niemanden. Aber ich gestehe - mein Gedächtnis ist auch nicht das beste was Menschen angeht. Wer war dieser Chagrin von dem ihr gesprochen habt? Und... verzeiht... ich konnte mir euren Namen in der Hektik vorhin nicht merken...“

Finja musste doch Schmunzeln "Suchen würde ich es nicht nennen, es passiert ihnen einfach. Zu Chagrin kann ich dir leider nicht viel sagen, er ist ein Dämon und das Böseste Wesen das mir begegnet ist. Ulfur kennt sich da deutlich besser aus als ich. Ich heiße Finja, Heilerin im Dienste des Barons.

„Freut mich dich kennenzulernen Finja.“ Sie lächelte kurz. „Es scheint mir als seid ihr diesem Dämon schon öfter begegnet als euch lieb ist? Ich komm noch nicht ganz mit.... war dieser Dömon denn schon die ganze Zeit in... ihm hier?“ Sie deutete neben sich auf Owen. „Er scheint euch viel zu bedeuten... es tut mir leid, dass ich außer dem Pfeil nichts anderes anzubieten hatte um ihn abzulenken."