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Das Kind des Waldes (Herold, Ulfúr)

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Beitrag  Der Herold des Königs Mi 5 Apr 2017 - 22:42

Eine sanfte wärme legt sich auf Ulfur’s Gesicht, und der Duft von waldigem Erdboden steigt in seine Nase. Es ist eine herrliche Zeit, wenn die Natur sich wieder aus seinem Winterschlaf erhebt und um einen herum alles mit munterem Leben erfüllt wird. Als Ulfir die Augen öffnet, muss er die Augen zusammenkneifen, denn die Sonnenstrahlen haben alles in ein strahlendes braun-gold getaucht. Überall um ihn herum vernimmt Ulfur’s die Balzgesänge der Vögel, die auf der suche nach einem passenden Weibchen sind.

Es hatte Ulfur einige Tage gekostet die Wälder so Tief zu erreichen, dass es von den Einflüssen der Zivilisation keine Spuren mehr gab. Nun aber ist er dort angekommen wo die Natur noch ungehemmt ihrer Dinge gehen kann.

Auf den Ländereien des Barons hätte es sicherlich auch das ein oder andere Rudel gegeben nicht nur einmal hatte Ulfur Gespräche über gerissene Schafe aufschnappen können. Die Bauern sahen die Wölfe der Umgebung nicht nur als Plage, ihre wilde Fantasie machte aus diesen Geschöpfen oft grausige und übermächtige Bestien, vor denen sich alle Welt zu Fürchten habe.
Die Büttel der Dörfer ließen etliche der Blinkenden Metallscheiben auf die so viele Menschen scharf sind springen, wenn man ihnen die Köpfe der bezwungenen ausgewachsenen Bestien brachte. Die Welpen hingegen wahren Wertlos, denn sie würden ohne die Nährenden Zitzen ihrer Fähe nicht lange überleben und somit auch kein Unheil anrichten.
Als Ulfur den jungen Rüden Fand war dieser bereits in einem erbärmlichen Zustand. Zurückgelassen bei den Überresten der Bezwungenen Mutter hatte er zusammen mit seinen vier Geschwistern auf das unvermeidliche gewartet. Nur er war noch übrig.


Nun einige Tage später war der Junge Rüde unter der Nährenden und schützenden Hand Ulfur’s wieder putzmunter. Grade als Ulfur sich Hochrappelte sah er wie der Junge Wolf unbeholfen und mit der koordination seiner Beine leicht überfordert auf einem Abgestorbenen baum herum kletterte.
Hier war der richtige Platz für ihn. Weit weg von der Gefahr durch die Menschen. Nun musste eine neue Familie Gefunden werden.


Zuletzt von Der Herold des Königs am Fr 10 Aug 2018 - 17:08 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Ulfúr Mi 5 Apr 2017 - 22:53

Ulfúr lächelt sanft und entblößt dabei seine spitzen Eckzähne.
Dieses kleine Wesen, welches da auf dem Baum herumtollte war beeindruckend und niedlich zugleich. Er war zwar ein Schamane und hatte schon viel gesehen, aber der Anblick eines Welpen erweckte in ihm nach wie vor einen gewissen Schutzinstinkt.

"Na, mein Kleiner... sollen wir mal schauen, ob wir Dich vielleicht irgendwo unterbringen können?", raunt er und kramt etwas Fleisch aus einem Beutelchen an seinem Gürtel. Das wirft er dem Welpen hin, obwohl er fürchtet, dass der Kleine noch zu jung für feste Nahrung ist. Aber einen Versuch ist es wert.

Bald macht er sich auf die Suche nach Fährten. Wenn eine einzelne Wölfin hier von Jägern getötet worden war, dann muss es entweder hier noch Spuren weiterer Tiere geben oder zumindest müssen sich Spuren finden lassen, die zeigen, wo die Wölfin hergekommen war.
Vielleicht sind dort irgendwo noch Fährten zu finden.
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Beitrag  Der Herold des Königs Mi 5 Apr 2017 - 23:06

Als der Welpe bemerkte das Ulfur ihn beobachtete schaute er interessiert zu ihm herüber. Vor lauter Interesse, was Ulfur wohl da in seiner Hand ausstreckte, bemerkte er nicht, wie er langsam nach hinten vom Baum rutschte. Er viel sanft auf den moosigen Boden und schaute sich verdutzt nach hinten um. Dann taperte er mit hektisch wedelnder Rute auf Ulfur zu und nahm ihm das Stück Fleisch aus seiner Hand. Nach ein paar versuchten bissen ließ er es auf den Boden fallen und schaute mit erwartendem Blick zu Ulfur hoch.
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Beitrag  Ulfúr Mi 5 Apr 2017 - 23:25

Der Schamane war etwas irritiert. Doch dann dachte er kurz nach, kaute das Fleisch in kleinere Stücke, die auch für einen Welpen leicht weiterzukauen oder zu schlucken sein würden und legte diese vor das Tier.

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Beitrag  Der Herold des Königs Do 6 Apr 2017 - 19:32

Der Welpe sammelte nun die Stücke auf und schlang sie gierig herunter. Wider hebte der junge Wolf den Kopf zu Ulfir. So wie der Kleine bereits auf ihn fixiert war würde es sicher kein leichtes werden das Tier wieder an ein anderes Rudel zu gewöhnen.
Plötzlich drehte sich der Kleine weg und hob interessiert seine kleine Nase in den Wind. Irgendetwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
Einen Moment später war es auch für Ulfur kaum merklich zu vernehmen. Ein kaum merklicher nassmodriger Geruch wurde langsam herangetragen. Ein Geruch der nicht unangenehm war, aber in seinem Charakter auch nicht dem zuzuordnen war was Ulfur bereits kannte.
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Beitrag  Ulfúr Do 6 Apr 2017 - 20:56

Ulfúr hob eine Augenbraue und dachte nach. Ein nassmodriger Geruch... wäre noch eine süßliche Note dabei gewesen, dann hätte es ein Heer von Moorleichen sein können, aber der Duft hatte nichts Abweisendes an sich.
Seine Neugier verfluchend machte er sich auf den Weg zu erkunden, was es mit diesem Geruch auf sich hatte.
In regelmäßigen Abständen ließ er Fleisch auf den Boden fallen, damit der junge Wolf ihm folgte.

Sollte der Welpe sich schon auf ihn fixiert haben, so würde der Schamane das akzeptieren.
Niemals würde er jedoch versuchen das Tier zu zähmen oder dazu zu zwingen bei ihm zu bleiben.

Im Moment wollte der Schamane ihn nur nicht aus den Augen verlieren. Er war zu klein und die Wälder bargen so manche Gefahr.
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Beitrag  Der Herold des Königs Mo 10 Apr 2017 - 11:02

Die Note des Duftes war kaum zu vernehmen. Gelegentlich hatte Ulfur das Gefühl die Spur verloren zu haben. Immer dann, wenn er sich umschaute und versuchte die Spur wieder aufzunehmen taperte der junge Welpe selbstbewusst voran und zeigte Ulfur wider die Richtung. Eigentlich konnte Ulfur schon recht stolz auf seinen feinen und recht zuverlässigen Geruchssinn sein, aber wie Zielsicher der Kleine an der Spur blieb war schon beachtlich.

Die Himmelsscheibe war schon bis an ihren Zenit vorangeschritten als die Note langsam sehr deutlich wahrnehmbar war. Es Schien nichts Bedrohliches an ihr an zu haften, Vielmehr bekam sie mit zunehmender Dominanz auch eine Blumige Note. Und auch das kleine Fellknäul machte nicht den Anschein auf der Hut zu sein. Wobei … was kannte er schon von der Welt da draußen, so unerfahren wie er noch war. Ein unterschwelliges Unbehagen verblieb bei Ulfur.

Als der Boden zunehmend morastig wurde erreichten die beiden einen kleinen Bach, der sich ungestüm aus den oberen lagen einer kleineren Anhöhe des Waldes erhob. Mit ihm wurde der Duft förmlich mitgerissen, so das nun ein Verlust der Spur kaum noch drohen konnte.
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Beitrag  Ulfúr Mo 10 Apr 2017 - 20:37

Ulfúr probierte das Wasser des Flusses.
Er hatte schon etwas länger nichts mehr getrunken.

Das kühle Nass war erstaunlich frisch und klar und schmeckte ganz vorzüglich.
Als er seinen Durst gestillt hatte ging er weiter der Duftspur nach.
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Beitrag  Der Herold des Königs Mo 10 Apr 2017 - 21:45

Der Wald war an dieser Stelle erstaunlich dicht. Nur wenig Sonnenstrahlen fanden einen Weg durch die ausufernden Kronen der uralten Buchen die hier überall standen. An Wegen oder Pfaden die von Menschenhand geschlagen wurden ist Ulfur schon seit langem nicht mehr vorbeigekommen. Hier aber war es selbst Ulfur nur schwer möglich durch das ausufernde Dickicht, welches teils sogar weit in den Bach hineinragte voran zu kommen. Als Ulfur wiedereinmal innehielt um seinen weiteren Weg zu suchen viel ihm auf das der Junge Welpe nicht mehr so Selbstbewusst voraus preschte, sondern sich nun immer in der Nähe von Ulfur’s Beinen hielt.

Als Ulfur beschloss an einer sehr dicht bewachsenen Stelle in die Mitte des Flusses zu warten, um weiter voran zu kommen wurde das Liebliche Vogelgezwitscher jäh von einem lauten Krächtsen durchbrochen. Offensichtlich hatte sich hier ein Eichelhähr niedergelassen und betrachtete Ulfur als Eindringling. Wie zu erwarten war verstummte der Rest des Waldes abrupt. Einzig das Plätschern des Wassers und das leichte Rauschen des Windes in den Blättern war neben permanenten Krächtsen noch zu vernehmen.
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Beitrag  Ulfúr Mo 10 Apr 2017 - 21:50

Ulfúr fletschte kurz die Zähne.
Verfluchte Häher... wie oft hatten sie ihm schon eine Jagd ruiniert?

Er schaute zu dem Vogel nach oben und sagte leise:
"Ich bin doch gar nicht hier um zu jagen! Gib Ruhe, Du Schreihals!"

Der Schamane blickte kurz zum Welpen hinunter, zeigte auf den Eichelhäher und zuckte die Schulter.
"Was sagt man dazu?"

Dass der kleine Wolf etwas vorsichtiger war als zuvor war Ulfúr nicht entgangen.
Aber wenn er darauf großartig reagieren würde, so würde er dem Welpen nur signalisieren, dass er Recht damit hatte Angst zu haben.

Und im Moment wies nichts darauf hin, dass hier etwas war, vor dem man wirklich Angst haben musste.
Er versuchte die Fährte wieder aufzunehmen.
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Beitrag  Der Herold des Königs Mo 10 Apr 2017 - 22:19


Wie zu erwarten war ließ sich der Eichelhäher nicht davon abhalten weiter penetrant darauf hinzuweisen, dass die beiden Eindringlinge hier unerwünscht waren. Da das Wasser stellenweise bis an Ulfurs Schritt reichte klemmte er sich den jungen Wolf unter den Arm.
Nach etwa drei Biegungen des Baches konnte Ulfur einen Steilhang sehen, sowie einen kleinen Wasserfall, der Sich über Moos bewachsene Felsvorsprünge einen schnellen weg nach unten bahnte. Zum Fuße des Wasserfalls sammelte sich das kühle Nass in einem kleinen See. Unberührte, ungezähmte Natur soweit Ulfurs Augen reichten. An den Ufern des Sees breitete sich eine Flora aus der in ihrer Art und Vielfalt kaum einem anderen Ort gleichkam. Schon der keine Platz an dem Ulfur stand barg in seiner unmittelbaren Umgebung so viele seltene Kräuter, Blumen und Flechten, das er sich fast ein wenig scheute überhaupt noch einen Schritt zu gehen, damit er hier nichts zertreten Würde. Dieses musste der Ort sein, von dem aus der Feuchte, Blumige und leicht modrige Geruch herrührte.
Über dem kleinen See lag hingegen ein leichter Nebelschleier, welcher sich in seiner Mitte verdichtete.
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Beitrag  Ulfúr Mo 10 Apr 2017 - 22:46

Der Schamane ging sehr vorsichtig durch diese grüne Oase.
Langsam und mit Bedacht wich er einem Feuersalamander aus, der sich über den feuchten Boden schob.

Ulfúr bestaunte diesen Ort so sehr wie bisher keinen Anderen.
Irgendetwas war doch hier anders... irgendwas... oder... irgendwer?

Der Schamane hatte schon von ähnlichen Paradisen gehört.
Und er wusste, dass es nur zwei Sorten Mensch oder Wesen geben konnte, die solch ein Kleinod zaubern konnten.

Entweder es war ein Elf... oder ein Druide.
Er als Schamane war zwar auch sehr im Einklang mit der Natur, so wie all seine Professionsgenossen, aber was Ulfúr von Druiden gehört hatte übertraf selbst seine kühnsten Träume.
Zwar waren diese Meister des Grüns oft nicht so gut darin mit der Geisterwelt in Kontakt zu treten wie er, aber dafür hatten sie ein unübertroffenes Gefühl für die Elemente. In einem Glas voll Dreck konnten sie einen Regenwald züchten.

"Hallo?", rief er plötzlich und überraschte sich selbst damit.
Verdammte Neugier!
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Beitrag  Der Herold des Königs Di 11 Apr 2017 - 23:00

Es fing alles mit einer leichten Windböe welche den Nebel von der Mitte des Sees herantrug an. Dann plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Ein starkes Rauschen ging durch die Baumkronen rings umher. Alle Vögel in der Gegend fingen an zu kreischen und flogen gen Himmel. Auf der Wasseroberfläche bebten kleine Wellen, als würden Erschütterungen durch das Wasser treiben.

Und dann … Alles um Ulfur war jäh im Nebel versunken. Und das ungute Gefühl welches ihn schon seit dem Moment unterschwellig begleitete, in dem er den Duft das erste Mal deutlicher roch erreichte nun Klarheit. Es war nicht der Duft der ihn und den Welpen zögern ließ. Dieser war durch seine Fremdheit lediglich irritierend. Vielmehr war es das Gefühl bemerkt worden zu sein. Das Gefühl eines ständigen Beobachters, der in einer Lauernden Stellung alle Fäden in der Hand hält.
Gleich wie wenige Menschen zuvor diesen Ort erreicht haben, verlassen haben ihn gewiss ungleich weniger.
Der Nebel um ihn herum schwoll unnatürlich schnell an. Ein letzter Blick auf den Welpen, und schon war er hinter einem weißen Vorhang verschwunden.
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Beitrag  Ulfúr Di 11 Apr 2017 - 23:19

Die Angst, die der Schamane wohl fühlen sollte blieb aus.
Ein leichtes mulmiges Gefühl vielleicht.
Aber keine Angst.

Kurz bevor der Nebel ihn komplett eingehüllt hatte entwich Ulfúr ein leises:
"Oh."
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Beitrag  Der Herold des Königs Di 11 Apr 2017 - 23:31

Der Nebel selbst hatte etwas Gespenstisches. Nicht nur dass er wie auf Ulfur’s Ruf hin unnatürlich anschwoll, nun raubte er ihm nicht nur den Sehsinn, sondern schirmte ihn offenbar auch vor allen Geräuschen der Umgebung ab. So nur mit seinen Gedanken allein stand Ulfur nun einige Momente für sich allein.
„Du bist nicht von hier, gehört auch nicht hierher und bist hier nicht willkommen. Doch bist du auch nicht wie deinesgleichen.“ Erklang eine strenge bedächtige stimme in seinem Kopf.
„Sprich, … was schert dich dieses beklagenswerte Wesen an deiner Seite.“

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Beitrag  Ulfúr Di 11 Apr 2017 - 23:45

Der Schamane hob die Augenbrauen.
"Moment, Moment, Moment. Eins nach dem Anderen. Erstmal... ich bin nicht von wo? Von dieser Lichtung? Aus diesem Wald? Von dieser Welt? Da möchte ich aber dezent widersprechen. Dass ich nicht von dieser Lichtung komme mag sein, aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich nicht hier her gehöre. Dies hier ist ein ganz erstaunlicher und bezaubernder Fleck Erde und ob ich nun willkommen bin oder nicht soll ich verdammt sein, wenn ich mir die Gelegenheit eine solche Pracht zu bestaunen entgehen lasse. Dass ich nicht willkommen bin ist natürlich schade. Aber ich könnte mir vorstellen und würde mir wünschen, dass sich das vielleicht ändert. Und was dieses "beklagenswerte Wesen" angeht..."

Ulfúr zeigte auf die Stelle, wo eben gerade noch der Welpe gestanden hatte.

"... handelt es sich dabei zufälligerweise um einen Wolf. Der Wolf ist mein Totem. Ich bin Schamane. Wenngleich ich das Junge nicht zwingen werde mit mir zu reisen, so wäre es mir doch eindeutig lieber, wenn er zumindest so lange bei mir bliebe, bis ich ein neues Rudel für ihn gefunden habe. Ein Wolf ist wie jedes andere Lebewesen auf dieser Welt ein schützenswertes Geschöpf und keinesfalls beklagenswert. Majestätisch trifft es eher."

Er stockte kurz.

"Auch... wenn man es ob seiner Patschigkeit gerade vielleicht nicht so deutlich erkennen kann."
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Beitrag  Der Herold des Königs Di 18 Apr 2017 - 8:44

Um Ulfur herum Scheint sich etwas zu regen. Zwar kann er nicht wirklich etwas durch den dichten Nebel Hören oder sehen. Aber er hatte sich schon länger angewöhnt sich nicht nur auf das zu verlassen was er Sehen oder Hören kann. Er Spürte wie seichte Luftbewegungen immer wieder über seine kleinen Härchen auf seiner Haut bewegten.

„Vögel nisten nicht am Boden, und Hamster ziehen ihre Jungen nicht in luftigen Höhen auf. Alle Tiere Akzeptieren aus ihrem Innersten heraus die ihnen zugewiesenen Plätze“……. „Auch deswegen, weil sie genau wissen was abseits Ihrer vorgesehenen Plätze auf sie Lauert.“…

Wider Fuhr ein leichter Windzug über Ulfurs Haut. Er Spürte wie sich unwillkürlich seine Nackenhaare aufrichteten.

„Doch ihr Menschen, euch Kümmert es nicht wo euer Platz ist, wie solltet ihr auch. Habt ihr eurem Platz doch schon vor vielen Zeiten den Rücken gekehrt.“

Ulfur spürte wie sich etwas Bedrohliches in der Stimme regte.

„Ihr schafft euch einfach euren Platz. Längst habt ihr verlernt im Gleichgewicht mit eurer natürlichen Umgebung zu leben. Die Natur deshalb als Bedrohung erlebt, fühlt ihr euch nur noch sicher, wenn ihr die Wälder um euch herum vernichtet, die Sümpfe austrocknet, und heimische Tiere Vertreibt, oder Abschlachtet.
Was ihr den Wesen um euch herum für ein unerträgliches Leid zuführt ist euch dabei überhaupt nicht mehr bewusst, weil ihr verlernt habt Mitgefühl zu leben.“

Den letzten Worten haftete neben dem deutlichen Zorn auch eine ein deutliche Note tiefer Trauer an.

„Nun aber stehst du hier, in einem der letzten Refugien, an denen sich alles im Einklang bewegt. Und erdreistest dich auch noch deine Absicht zu äußern dich hier nieder zu lassen. Denkst du ernsthaft wir würden nicht wissen was das für das Leben hier bedeutet. Schon bald würde sich auch hier der Makel des Verderbers, den ihr mit euch tragt, hier ausbreiten.“
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Beitrag  Ulfúr Di 18 Apr 2017 - 10:44

Der Schamane war etwas irritiert.
"Wie kommst Du auf die Idee, dass ich mich dauerhaft hier niederlassen wollen würde? Ich bin weder sesshaft noch sehe ich irgendetwas in der Natur per se als Bedrohung an. Wenn mich ein Bär angreift oder eine Wildsau sich zwischen mich und ihre Jungen stellt... dann hat das schon etwas von einer Drohung. Aber wie Du sagst. Das ist natürlich. Ihre Natur. Beim Rest Deines erregten Vortrags stimme ich Dir ausnahmslos zu. Aber ich lebe nicht unter ihnen. Ich teile ihre Ansichten und ihre Ängste nicht. Also... ich glaube wir sind auf einem schlechten Weg. Wenn Du magst, dann gehe ich halt wieder. Und ich schwöre beim Wohle meines Geistes, dass ich niemandem von diesem Kleinod erzählen werde."
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Beitrag  Der Herold des Königs Di 18 Apr 2017 - 15:27

„Wider Gehen?... Ich denke nicht!“ Raunte die Stimme leise.
„Dieser Ort ist nicht ohne Grund gut verborgen. Es ist äußerst selten, dass sich einer von euch in dieses Refugium verirrt.“
Ulfur spürte wie in unmittelbarer Nähe etwas an ihm vorbei und um ihn herum huschte. Plötzlich stieg ein leicht ätherischer Duft an Ulfurs Nase.
„Wider hinaus kam bisher jedoch keiner mehr.“
Ulfur konnte spüren wie sich in den Finger- und Zehenspitzen ein taubes Gefühl bildete, und sich das Gefühl in Richtung Zentrum ausbreitete.
„Auch dich werden wir nicht gehen lassen, ohne uns deiner wahren Natur sicher zu sein.“
Zwar hatte der Schamane aus einer Vorahnung heraus versucht mit dem Atmen inne zu halten, um nicht noch mehr dieses Lieblichen Giftes ein zu nehmen, doch wusste er das es dazu vermutlich schon zu spät gewesen ist. Sein Magen fing an zu krampfen und seine Sinne schwanden ihm in erstaunlicher Geschwindigkeit. Das letzte was er wahr nahm, war wie er sein Mageninneres in den Weißlichen Nebel entleerte.
Dann war alles Schwarz und Still.

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Beitrag  Ulfúr Di 18 Apr 2017 - 20:20

"Flüche!", raunte Ulfúr, nachdem er sich übergeben hatte.
Wenn es eines gab, was er hasste dann war es sich zu übergeben. Etwas an diesem Akt war ihm zutiefst zuwider.

Als die Schwärze ihn einhüllte fühlte er keine Angst.
Er ließ sich fallen und landete weich im Moos der Lichtung.

Während er fiel begann er nuschelnd zu summen.
Ein paar Momente bevor er ohnmächtig wurde löste sich sein Geist von seinem Körper.
So sehr seine sterbliche Hülle auch vom Gift bezwungen worden sein mochte, seinen Geist konnte man auf diese Art nicht bändigen.

"So... jetzt haben wir das Schlamassel. Ohne Bewusstsein liege ich auf einer Lichtung irgendwo im Nirgendwo. Und irgendwer hat mich vergiftet. Aber bitte... bitte... wenn es unbedingt so sein soll... es ist ja nicht so, als wäre es etwas Neues, dass mir mit Argwohn begegnet wird. Warum vergiftet man mich eigentlich nicht viel öfter? Eine grundlegende Abneigung gegen Schamanen scheint ja inzwischen durchaus allgemein akzeptiert zu werden... *seufz*... wenn mir nur einmal jemand glauben würde, dass ich nichts Böses im Schilde führe. Ich glaube, das wäre der Tag an dem ich mir einen Kalender male und einen Strich reinzeichne."
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Beitrag  Der Herold des Königs Mi 19 Apr 2017 - 8:13

Als sich Ulfurs Geist von seinem Körper löste und wie eine körperlose Entität im Hier und jetzt verweilte löste sich um ihn her der Nebel auf. Die Eingeschränkten Sinne eines menschlichen Körpers konnte dieser Nebel, Zauber oder was es auch war vielleicht einschränken, aber in der Geistersphäre reichten so einfache tricks nicht aus.

Als er den Blick durch die Umgebung streifen ließ wirkte die Umgebung um den See wie er sie Vorgefunden hat. Alles war wider Ruhig, nichts nahm Kenntnis von ihm, fast nichts. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees, knapp neben dem Wasserfall vernahm Ulfur eine Zweite Entität. Sie war schwer zu erkennen, dazu war die Entfernung zu groß. Zumindest, soviel spürte Ulfur, ging von ihr keine negative Ausstrahlung aus.

Leise Flüsterten sanfte Worte eines Jungen Mädchen in sein Ohr, während die Entität gegenüber auf den Boden vor ihm wies. „ Schau hin und Folge ihm, sonst wirst du es schwer haben zurück zu finden“
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Beitrag  Ulfúr Mi 19 Apr 2017 - 10:11

Der Schamane folgte der Aufforderung ohne zu zögern und ließ seinen Geist der Entität folgen.
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Beitrag  Der Herold des Königs Mo 24 Apr 2017 - 8:41

In dem Moment in dem er der Aufforderung des Wesens nachgab und auf den Boden vor sich schaute, konnte er grade noch sehen wie sich große, starke Wurze um die Körper von Ulfur und dem ebenfalls schlafenden Hund windendeten und beide Körper in das Erdreich hinabzogen.
Die Entität geleitete in die Mitte des Sees, und hielt kurz inne. Nun sah Ulfur genau was, beziehungsweise wer dieses Wesen war. Es war der Geist eines jungen Mädchens. Ulfur verlor keine Zeit ihr in die Seemitte zu Folgen. Nun aber erschrak Ulfur kurz. Der Anblick des kleinen Mädchens war nicht das womit er gerechnet hatte. Die Seitlich geflochtenen Zöpfe, die auffallend helle Stimme, die Kindliche Gestalt und die verspielte Art in der sich das Mädchen bewege, ließ Ulfur für einen Augenblick in der Annahme, sie hätte kaum mehr als zwölf Jahresläufe erlebt. Nun aber sah er in ein ausgemergeltes von tiefen Falten und Augenringen gezeichnetes Gesicht, wie es sonst nur bei Menschen zu sehen war, die das Glück haben ein hohes Alter zu erreichen. Der Anblick war irritierend. Ulfur brauchte einen Augenblick länger sich gedanklich los zu reißen, und sich auf das zu besinnen worum es ging.
„ Ich kann dich in die Nähe deiner Hülle bringen, aber den großen Wurzelstock zu betreten ist mir nicht mehr gestattet, er aber wird schon auf dich warten. Ab da bist du bist du auf dich gestellt. Sei aber sehr vorsichtig, er kann dich sehen“
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Beitrag  Ulfúr Mo 24 Apr 2017 - 21:18

Ulfúr sah die Entität an.
"Zwei Fragen, bevor ich meinen Geist in eine unberechenbare Situation begebe. Wer bist Du und wer ist "er"?"
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Beitrag  Der Herold des Königs Di 25 Apr 2017 - 22:47

"Wer ich bin ist nicht mehr von belangen. Einst war ich aber seine Schülerin"
Sie machte eine kurze pause in der sie in Ulfur's Gesicht schaute und ihn Musterte. "Wenn du befürchtest dir könnte das selbe widerfahren, dann nimmst du dich zu wichtig."
Sie lächelte müde. "Wer er aber ist, könnte ich dir versuchen zu Beschreiben, doch keine Beschreibung wäre sie noch so lange könnte umschreiben wer, oder besser was er ist." Man nennt solche wie ihn einen Buchenwächter oder Waldhüter. Doch treffend sind diese Namen kaum. Er hütet nicht nur den Wald, er bewacht nicht nur die Buchen. Er ist ein teil von ihnen. Ihr Menschen gebt dem Was ihr seht und was ihr Anfasst den Vorrang vor allen anderen Wahrnehmungen. Daher seht ihr meist auch nur seine annähernd menschliche Gestalt. Jene Kräfte mit denen Er Verbunden ist, die ihn leiten, und die er leitet, dieser sind euch verborgen. Seine Sinne sind die Sinne des Waldes."
Ihr blick schweift in die Ferne. Ihre Stimme schwingt leicht vor Lobpreis.
"Wenn die Luft die Baumkronen Streicheln, dann spürt er es. Wenn der Regen den Boden tränkt so wird auch sein Durt gelöscht."
Abrubt staute der Geist wieder ernst. "nun aber solltest du dich sputen. Geduld mit Menschen ist nicht grade eine seiner Stärken."

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