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Charaktergeschichten - Idena

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Beitrag  Idena Do 1 Aug 2013 - 21:56

Die Sonne brannte. Trotzdem spürte Idena, wie ihr kalter Schweiß den Rücken heruntelief. Sie hörte ihren Atem, während das Gebrüll um sie herum leiser zu werden schien. Wie in Zeitlupe sah sie eine Wand aus Metall, Schwertern und Leibern auf sie zurennen.

Der Pfeil auf der Sehne zitterte, doch sie konnte sich nicht bewegen. "Lauft! Rückzug!" Der Befehl (war es Rakulur, der ihn gebrüllt hatte?) riss sie aus ihrer Starre. Der Pfeil sirrte davon, streckte einen Gegner nieder, doch Idena sah davon nichts mehr. Sie rannte zurück zum Tor, der Köcher auf ihren Rücken hüpfte. Aus den Augenwinkeln sah sie ihre amsivarischen Kameraden und Freunde, die, wie sie, um ihr Leben liefen.

Eigentlich war der Plan gewesen, ihren Bündnispartner, das rote Lager, zu unterstützen. Vor deren Tor hatte sich eine Masse an Gegnern versammelt, die das Tor der Roten durchbrochen hatten. Doch kaum hatten die Krieger des Triumvirats die Reihen ihrer Feinde erreicht und unter Beschuss genommen, tauchten wie aus dem Nichts weitere Krieger auf. Zu viele. Die wenigen Anhänger der Sendbotin fielen, wurden einfach nieder gerannt. Und das rettende Tor ihres Lagers war weit entfernt.

Bevor die wenigen Überlebenden das Tor erreichten, wurden sie nieder gemacht. Auch Idena spürte einen dumpfen Schlag an der Seite, stolperte und ging zu Boden. Sterne tanzten vor ihren Augen und sie merkte, dass warmes Blut aus der Wunde floss.

War es das? War das das Ende? Anscheinend nicht. Idenas Blick wurde wieder klar und sie sah mehrer Paar Stiefel vor sich stehen oder an ihr vorbei schlendern. "...zu einfach", hörte sie jemanden sagen. "das waren ja keine Gegener." Idena spürte Zorn in sich aufsteigen und tastete nach ihren Amsivaren-Dolch. Na warte! Noch bin ich nicht tot, dachte sie.

Mit einem Aufschrei sprang sie den Kerl an, der ihr am nächsten stand, riss ihn zu Boden, erwischte aber trotzdem nur sein Bein. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Wieder wurden die Ränder ihre Blickfelds dunkel. "Einen Dolch!" schrie jemand. "Gebt mir einen Dolch!" Seine Stimme wurde leiser. Statt dessen hörte Idena plötzlich die Barden, die an dem Abend aufgespielt hatten, als sie das este mal in ihrem Leben getanzt hatte. Sie fühlte den schweren Saum ihre Kleides an ihren Füßen und den Wein in ihren Gliedern. Noch einmal merkte sie ihre weichen Knie, bevor sie anfing ihre Geschichte vorzutragen und die Worte nur so aus ihr herausspudelten. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so leicht, so sorglos und so befreit gefühlt.

EIn Knie drückte sich auf ihren Brustkorb. Idena schrie wütend auf und versuchte ihren Gegner wegzustoßen, doch sie hatte keine Kraft mehr. Die Klinge eines Dolches kam ihrem Gesicht immer näher, egal wie sehr sich wehrte. Ein scharfer Schmerz durchzuckte und Blut rann ihren Hals hinunter. Sie bekam keine Luft mehr, aber bevor sie in Panik geraten konnte, hörte der Schmerz mit einem Mal auf. Die Geräusche des Schlachtfeldes wurden leiser bevor sie vollkommene Stille umgab. Nur die Barden spielen noch leise im Hintergrund.
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