Der Krieg gegen die Orks

"Momentan ist die Moral der Truppen nicht sonderlich gut ... Falls jetzt auch noch der Baron als leuchtendes Beispiel wegfällt, könnte es schwer für die Truppen werden die Moral aufrecht zu halten. Jedoch denke ich auch, dass die Truppen des Barons, das ganze vertragen könnten. Jedoch nicht die restlichen anwesenden Truppen. Nur kann man diesen Umstand dann nicht mehr vor den restlichen Truppen geheim halten."

Idena seufzte. "Wir sollten eine Nachricht an Lady Ileana schicken, dass sie hierher kommen soll. Ich bin mir sicher, dass der Baron wieder hellwach ist, wenn sie da ist und dass das alle Probleme löst." Die Knappe versuchte ihre Stimme neutral klingen zu lassen.

Finja musste hart mit sich kämpfen um nicht laut loszulachen.

"Idena deine Idee ist so einfach wie auch genial. Ja das sollten wir tun wenn wir auf Bärenfels sind. Es würde zumindest einen Teil seiner Beschwerden lindern."

"Ein Versuch könnte sicherlich nicht schaden, doch ich vermute, dass der Brief eine längere Reise hätte. Bis dahin sollten wir in der Baronie sein."

Dann blickte er leicht fragend zu den anderen in der Runde.

"Finja, du sagst, dass der Baronie auf jedenfall zurück gebracht werden muss? Dann vertraue ich deinem Rat und wir sollten es weiter in die Wege leiten. Außerdem wäre es für die restliche Truppenmoral nicht vorteilhaft, wenn der Baron nach dem Fest der Drachen nicht wieder erwacht wäre, weshalb wir es vor dem normalen Soldaten geheim halten sollten."

Finja seufzte innerlich

"Danke für dein Vertrauen.
Die Reise birgt sicher Risiken, aber wenn wir länger hier bleiben ist es auch nicht ungefährlich.
Durans Männer stehen treu zu ihm, wissen zum Teil auch was in den Drachenlanden geschieht, aber die Männer des Königs kennen davon bestenfalls Geschichten. Ich vermag nicht einzuschätzen was passiert wenn sie von Durans Zustand erfahren. Sie könnten falsche Schlüsse ziehen. Nicht auszudenken wenn sie all dies dem zuschreiben was vor unserer Abreise geschehen ist.

Den Brief an Lady Ileana sollten wir erst abschicken wenn wir wohlbehalten in Bärenfels angekommen sind. Das gibt uns Zeit uns mit den anderen Problemen zu beschäftigen, mehr darüber zu erfahren."

"Gut ... Dann schlage ich nun vor, dass ich mit dem 'Baron' vorreite und ihr sicher mit dem Heerzug zurück nach Bärenfels reist. Idena sollte dennoch recht undauffällig dann beim Baron bleiben. Vielleicht als 'Heilergeselle' ... Damit wäre der Baron immer geschützt. Zusätzlich zu Finja und dem üblichen Heilerschutz. Ich denke dass Seran und unser Gast ebenfalls bei den Heilern sein werden." sagte Landraik und blickte bei dem Wort Gast zu Ulfúr.

Da wandte es sich kurz nach an Idena. "Ich bin mir sicher, dass ihr den Baron schützen könnt. Im Zweifel auch gegen unsere Gäste." sprach er sehr leise in ihr Ohr.

Dann wandte er sich zu Owen: "Owen ihr solltet dann als Sellvertreter des Barons mit dem Heer ziehen? Seid ihr damit einverstanden?"

Seran stand immer noch in Idenas unmittelbarer Nähe und hörte sich an wie seine Idee weiter ausgeführt wurde.
Als Landraik Idena etwas ins Ohr flüsterte, war nur ein leises verächtliches Schnauben zu hören.
Mit einem Blick aus Herausforderung und Überlegenheit sprach er klar und deutlich: "Wenn ihr Zweifel an mir habt, dann sagt es offen, gar nicht oder flüstert es ein paar Schritt weiter entfernt."

Landraik blickte ihn an.

"Wenn ihr es wollt. Gerne. Die Sicherheit des Barons ist unser aller wichtigstes Gut und auch wenn ihr bekannt und ein Freund seid, so vertraue ich sein Leben nur einem Handvoll Leute uneingeschränkt ein. Ich denke das könnt ihr verstehen und seht es nicht als Angriff gegen euch persönlich." antwortete er klar doch höflich. "Doch was ich von unserem neuen 'Freund' halten soll, bin ich mir nicht so sicher." sprach er und blickte dann zu Ulfúr.

"Gut, wenn Ihr es umbedingt wissen müsst...", Lenz holte kurz, aber sichtlich genervt und etwas nervös Luft, nun musste er vorsichtig sein: "... der Wagen ist natürlich für mich, es sind Geschäfte die mich in das Gefolge des Barons brachten und es sind Geschäfte, die mich nun von dort zurück auf die bärenfels'sche Motte bringen. Leider reicht mein kleiner Wagen für diesen Rücktransport nicht aus, deswegen brauche ich einen weiteren und da kamt natürlich nur Ihr in meine Gedanken." Der Marketender ließ ein flüchtiges Grinsen über sein Gesicht ziehen, es wäre soviel einfacher für ihn, wenn er wüsste, worum er sich gerade herumlog. "Mehr müsst ihr nicht wissen, der Wagen wird nur von mir beladen, ihr seid der Fahrer, ich stelle ein oder zwei erfahrene Wachen, keine müden Soldaten, keine Kranken oder Verwundeten, wenn ich jemanden ausser uns beiden oder den Wachen an diesem Wagen sehe dann lass ich ihm als gemeinen Dieb die Finger abhacken." Bei den letzten Worten juckte es den beiden Gesprächspartnern unerklärlicherweise in ihren Fingerspitzen, aber sie waren beide geübt darin, sich nichts anmerken zu lassen. "Das gilt auch, solltet Ihr irgendwo anders sein als auf eurem Kutscherschemel. Ihr bekommt jeden Abend euren Lohn und vorab eine Flasche Bierlikör für eure Verschwiegenheit." Der Kneipier streckte Hand aus. Sein gegenüber schaut ihn leicht abschätzend an: "Gut, aber ich will meinen täglichen Lohn am Morgen, nicht am Abend." Der Fuhrmann ergriff Lenz' Hand und schaute ihm in die Augen, nun war es an diesem, entweder den Griff zu erwidern und einmal die Hand zu schütteln, oder aber loszulassen. Der Schankwirt entschied sich für ersteres: "Gut, dann sind wir uns einig." Sie ließen beide zeitgleich die Hand des anderen los, ein gutes Handelszeichen und Lenz holte eine kleine Flasche aus seinem Umhängebeutel. Wie abgesprochen holte der Fuhrmann zwei grobe Becher unter dem Lenksessel seines Wagens hervor und sie stießen nach alter Väter Sitte auf ihren Handel an. "Bei Tra, ich hoffe, ihr bringt mich damit nicht in Schwierigkeiten, ich bin ein ehrlicher Fuhrmann wie ihr wisst." Sie mussten beide Grinsen, der Fuhrmann, weil er mit seinem Lächeln Lenz von seinen Worten überzeugen wollte und Lenz, weil er wusste, dass es der Fuhrmann nicht war. Kein Fuhrmann war das, die meisten waren mehr oder minder Schmuggler, manche nahmen Reisende auf, warteten auf einen guten Augenblick auf verlassener Straße und raubten ihre Fahrgäste dann aus um sie nackt auf weiter Flur zurück zu lassen, Trinker waren sie aber allesamt. "Natürlich seid ihr das, aber macht den Wagen bereit, die Stoffbahnen müssen Blickdicht sein und die Räder sollen nicht brechen." Der Marketender verkorkte und verstaute die Flasche wieder und machte sich auf, ja wohin? Die Knappe würde entweder im Zelt des Barons sein, oder in ihrem Schlafzelt. Wieder entschied sich der Schankwirt für ersteres und er machte sich auf zum Zelt des Barons.

Serans Kommentar hatte Finja aus ihren Gedanken gerissen. Noch völlig verwirrt sprach sie ihre Überlegungen laut aus.

"Ich fände es nicht schlecht Idena ein bisschen in Heilungen zu unterweisen. Ich verstehe auch deinen Wunsch bei Duran zu bleiben.
Allerdings finde ich den Zeitpunkt ungünstig. Um die Täuschung aufrechtzuerhalten sollte Idena, zumindest die ersten Tage, bei Durans Doppelgänger bleiben."

Landraiks an Seran gerichtete Erwiderung ließ sie verstohlen mit den Augen rollen.
"Was wir von Ulfur halten sollen wird sich zeigen. Allerdings hat er, seitdem er hier aufgetaucht ist, Owen das Leben gerettet, Svea und mich bei Idenas Operation unterstützt und auch sehr zu Durans Stabilisierung beigetragen. Für den Moment sollte das reichen um ihm etwas Vertrauen entgegenzubringen."

"Ihr habt angedeutet er müsse womöglich vor mir beschützt werden und das ist etwas vollkommen anderes als dass ihr mir nur nicht sein Leben anvertraut.", erwiderte Seran ohne dabei eine gewisse Schärfe in Blick als auch Wort zu verlieren: "Letzteres ist vollkommen nachvollziehbar und lege ich euch nicht zur Last... das was ihr allerdings geäußert habt, unterstellt mir womöglich ein Feind zu sein. Wie soll ich dies nicht als Angriff auffassen?"

Lenz war auf dem Weg zum Zelt des Barons, als er Satemis entdeckte, wie dieser vor einem der Mannschaftszelte stand und seine Brocken zusammen suchte. Wunderbar dachte sich der Marketender, als er von seinem geplanten Weg abbog und auf den Landser zuging, genau der richtige Mann: "Ogrim zum Gruße werter Satemis, wie ist das Befinden?"

"Die Sicherheit des Barons ist momentan mein größtes Problem und ich weiss, das sein Knappe ihn bis zum letzten gegen alles und jeden verteidigt. Wir alle haben die dunkle Präsenz gespürt gehabt. Jeder könnte es sein, oder es könnte in jemandem schlummern. Und werde ehrlich zu euch sein. Ich kann momentan die Magie und dazu gehört eure und die von Ulfùr nicht einschätzen. Sei es nun Magie, Geister oder sonst etwas. Deshalb nun meine Bitte auch an euch Seran. Verteidigt den Baron mit eurem Leben und all euren Mitteln. Denn er ist hier die wichtigste Person für alle." langsam spürte man die Anspannung die sich in ihm breitgemacht hatte.

Schließlich streckte er Seran den Arm hin und wartete auf seine Reaktion.

Idena schluckte den Ärger hinunter. Sie wollt beim Baron bleiben. Dem Elfen traute sie nicht und Ulfur auch nicht. Was sollte schon passieren? Niemand würde sie vermissen, für die meisten Menschen war sie doch sowieso unsichtbar. Aber sie war der Knappe, sie musste sich Anweisungen fügen.

Seran ging auf Landraik zu, sodass er nah genug war im ihm die Hand reichen zu können.
"Geflüsterte Worte sind meistens die ehrlichsten.", sagte der Elf, bevor an dem Ritter vorbei ging und das Zelt verließ.

Landraik blickte ihm über die Schulter kurz hinterher. Seufzte kurz. "Finja?!" kam schließlich von Landraik.

Dann blickte er wieder zu Owen. "Nun gut, ich werde den Abmarsch weiter vorrantreiben und überwachen." sprach er und ging ebenfalls aus dem Zelt.

Ulfúr sah dem Elfen hinterher, schaute in die Runde, schaute wieder dem Elfen hinterher, zuckte mit den Schultern und verließ dann das Zelt.

"Menschen können schon verdammt anstrengend sein, oder?", meinte er auf einem Kürbiskern kauend, als er den Elfen eingeholt hatte.

Owen nickte.
"Die Vorhut ist vorbereitet, wenn es für niemanden hier ein Problem darstellt, dann nehme ich mir Durans Rüstung und seinen Helm... ich bin von der Statur her ähnlich gebaut und auch die Größe kommt etwa hin."

Dann schaute er kurz zu Idena und grinste. Die gespielte Neutralität war ihm nicht entgangen... schon in den Drachenlanden hatte er ihr oft angesehen, was sie von der ganzen Sache hielt.
Allerdings verkniff er sich einen Kommentar.

"Nein, eigentlich nicht.", erwiderte Seran ohne einen Blick zur Seite oder auch nur den Hauch einer Überraschung dass plötzlich jemand neben ihm war: "Doch der Versuch daraus, dass er mich als womöglichen Feind darstellt, eine Bitte zu machen, dass ich Duran mit meinen Leben beschütze... ein kläglicher Versuch ausgesprochenes Misstrauen zu verstecken."

Landraik kam trat ebenfalls aus dem Zelt udn blickte sich um. Erblickte schließlich Seran und den Ulfúr. Atmete kurz tief durch und ging auf beide zu.

"Seran ... auf ein Wort?" während er kurz bei Seite deutete.

Ulfúr schaute ein wenig überrascht zu Landraik.
Doch er machte einen Schritt beiseite, setzte sich auf den Boden und knabberte weiter auf ein paar Kernen herum.
Er sah fast aus wie ein Mann im Publikum bei einem guten Schauspiel. Nur... abgeranzter.

Finja blickte völlig verstört in die Runde.
Was zum Geier war denn plötzlich in alle gefahren. Noch ehe sie Landraik antworten konnte war der verschwunden genauso wie Ulfur und Seran.

Allein mit Owen und Idena versuchte sie ihre Gedanken zu sortieren und brummte dabei vor sich hin. Schließlich wandte sie sich an Owen.

"Wir müssen Duran noch vorbereiten. Er braucht andere Kleidung, seine jetzige ist zu auffällig. Zudem jemanden der ihn umzieht. Ich werde mir in der Zwischenzeit überlegen wir sein Gesicht etwas verändern können."

Ihr Blick fiel auf Idena, trotz aller Bemühungen war ihr anzumerken dass ihr der Gedanke, Duran allein zu lassen, nicht gefiel.
"Bitte versteh doch dass wir zumindest solange einen gewissen Schein wahren müssen. Es wäre auffällig wenn du dich als Knappe plötzlich bei einem einfachen Soldaten aufhalten würdest und nicht deinen Pflichten nachkommen würdest. Verstehst du was ich meine?"

Seran wendete sich gerade zu Ulfur, als dieser vollkommen selbstständig ein vier Augen auf Abstand ging. Nichtsdestotrotz folgte er Landraiks Deutung und ging mit ihm einige Schritte zur Seite, um sich anzuhören was der Ritter zu sagen hatte.

"Schon, irgendwo... Gefallen muss es mir aber trotzdem nicht. Außerdem denke ich nach wie vor, dass niemand mein Fehlen bemerken würde."
Sie warf einen Blick auf den Baron. "Owen sollte den Brief an de Lady aufsetzen und hn ein wenig mit dramatischen, blumigen Worten ausschmücken. Das kann er ja ganz gut. Und wir sollten darauf achten, dass die Lady erst in Bärenfels zu uns stößt. Sonst könnte die Moral der Truppen ebenfalls so leiden - wenn auch auf andere Art und Weise." Sie hielt inne und realisierte, wie ihre Sätze geklungen haben mussten. "Nur ein Vorschlag von mir", meinte sie dann.

Nun konnte Finja nicht anders sie lachte lauthals los.

"Idena ich bewundere dich für deine Offenheit und deine klaren Worte und ich stimme dir zu. Du kannst ja zu mir kommen wenn du bei "Duran" keine Aufgaben hast."