Astranat die Hauptstadt

Andur blickte auf die Mauer der großen Stadt seit einem Tag war er jetzt in der Hauptstadt.
Die fahrt nach Astranat war angenehm gewesen und er hatte seine Gedanken sammeln können.

Lilian hatte die Zeit auf Bärenfels genossen. Allein die Reise war schon eine willkommene Abwechslung. Sie bedauerte es sehr, dass sie nicht länger hatte dort bleiben können, aber der Krieg ruft und Andur wollte sie unbedingt in den sicheren Mauern der Hauptstadt wissen, er hatte sogar darauf bestanden sie selbst dorthin zu begleiten, da es nun seine Pflicht sei sie zu beschützen. Lilian ist sich noch nicht ganz sicher, was für ein Mensch Andur ist, sie wollte ihn näher kennen lernen, immerhin ist er ihr zukünftiger Gatte. Also machte sie sich auf den Weg Andur zu suchen.

Nach einem Tag im Tempel des Ocklas voller fragen über die Sendbotin, abnahme der Beichte und Segen kam Andur an sein Elternhaus an.

Er klopfte zwei mal stark und laut an die Tür, diese wurde ihm nach kurzer Zeit geöffnet.

"Ja bitte?...... Mein Herr Barax sie sind wieder zu Hause!" sagte ein etwas älterer Mann der die Tür öffnete.
"Schön dich zu sehen Abelmir, sag Mutter das ich angekommen bin und mit ihr reden möchte." Andur schaute den Diener freundlich an und ging ins Haus.
"Sehr gerne der Herr." mit einer Verbeugung veschwandt er.



Wenig später hatte sich Andur mit seiner Mutter im Kaminraum nieder gelassen und lies sich Neuigkeiten erzählen und die Pläne seiner Verlobung erklären.

"Wo soll ich nur mit meiner Suche beginnen?" Lilian grübelte noch etwas und entschloss sich, es zuerst am Ocklas Tempel zu versuchen.

Der Tempel war leer, die Menschen Mengen waren gegangen und ein paar Novizen reinigten den Boden.

Lilian war etwas enttäuscht ihn nicht gleich hier anzutreffen. Aber sie hatte den Entschluss gefasst Andur näher kennen zu lernen und wollte das unbedingt tun bevor er wieder auf Reisen ist, ach wie gern würde sie ihn doch mal begleiten...

Lilian wendet sich an den nächsten Novizen: "Entschuldigt, aber könnt ihr mir sagen, ob seine Exzellenz Barax heute hier war? Ich bin auf der Suche nach ihm."

"Ja, er war heute Mittag zur Andacht hier und hat danach die Beichte abgenommen. " sagte einer der zwei.

"Seine Exzellenz ist schon gegangen." Meinte der andere.

"Könnt ihn mir vielleicht sagen wohin er danach gegangen ist?" In Lilian wuchs das Gefühl von Hoffnung. Immerhin war sie auf der richtigen Spur.

Mit einem Schulterzucken entgegnete einer der beiden: "Nach Hause?"

"Seine Exzellenz muss sich nicht bei uns abmelden. Wir wissen nicht ob er ein Zimmer in einem Gasthaus hat oder in einem der Tempel schläft." entgegnete der andere.

Enttäuschung macht sich breit und Lilian war bemüht das sich nicht anmerken zu lassen.
"Habt trotzdem Dank. Könntet ihr ihm vielleicht etwas ausrichten? Das Lilian Cullodeen hier war und ihn sucht? Es wäre sehr freundlich."

Lilian verabschiedet sich und spendet dem Tempel fünf Silber, sprach ein kleines Gebet und verlässt den Tempel.

Auf dem Vorplatz angekommen gübelt sie erneut: " Wo könnte Andur nun sein?"

Ohne ein wirkliches Ziel spaziert Lilian durch die Straßen der Hauptstadt und hoffte auf eine Eingebung.

"Das können wir gerne machen, jedoch wird er erst morgen wieder da sein denke ich. "

Die beiden Verabschiedeten sich und gingen der Reinigung nach.

Auf ihrem Weg kam Lilian an der Straße von Andur Elternhaus vorbei.

"Das müssen die Götter gewesen sein. Wieso sollte ich sonst hier sein?"
Lilian entschloss sich zu Andurs Elternhaus zu gehen.

"Wenn er nicht hier ist, dann kann ich vielleicht mehr von seiner Mutter über ihn erfahren."

Lilian klopft an der Tür und wartet gespannt auf wen sie nun treffen wird.

Ein älterer Mann öffnete die Tür.

"Sie wünschen?" fragte er freundlich.

"Die Achte zum Gruße. Lilian Cullodeen mein Name, ich würde gerne seine Exzellenz Barax sprechen. Ist er zu Hause?"

Der ältere Mann entgegnet: " Ja, das ist er, nur befindet er sich gerade mit Lady Barax im Gespräch. Wenn Ihr wollt frage ich, ob er Zeit für Euch hat. Kommt doch solange Ihr warten müsst herein. Möchtet ihr etwas zu trinken?"

"Ja, das wäre sehr freundlich und ich würde einen Tee nehmen. Schwarztee mit etwas Milch und einer Scheibe frische Zitrone." antwortet Lilian und betritt die Eingangshalle. Sie kannte das Haus der Familie Barax von den vielen Besuchen vor ihrer Verlobung mit Andur.

Als sich Lilian im Salon auf einen Stuhl setzt kam auch schon der Tee "Seine Exzellenz wird gleich Zeit für Euch haben."

"Vielen Dank." Lilian nimmt einen kleinen Schluck von dem Tee und verschluckt sich fast vor Freude als Andur den Raum betritt, sie hatte ihn gefunden und konnte sich endlich wieder mit ihm unterhalten.

Lilian stellt die Tasse ab, steht auf und deutet eine Verbeugung an "Eure Exzellenz. Endlich habe ich euch gefunden. Ich würde mich gern mehr mit Euch unterhalten und Euch näher kennen lernen, wenn Ihr Zeit für mich habt. Immerhin sind wir verlobt und ich wüsste gern, wer der Mann an meiner Seite ist."

Mitten im Gespräch informiert Abelmir, Andur darüber das er Besuch erwartete.
Er beendete das Gespräch mit seiner Mutter und verabschiedete sich.

Als er den Salon betrat begrüßte Lilian ihn freundlich.

"Nun meine Geschäfte für heute sind erledigt und es ehrt mich sehr das ihr nach mir Gesucht habt. Ich hoffe eure Suche war nicht zu anstrengend?" Andur bot Lilian einen Platz an und setzte sich als sie saß.

"Wenn ihr mögt würde ich euch gerne morgen auf einen Ausflug mitnehmen, mein Kämmerer wartet auf mich im Gasthof zum Wegstein, wir könnten während der Reise uns unterhalten ein schönes Mittagessen zu uns nehmen und dann die Landschaft genießen. "

"Aber nun zum hier und jetzt, was kann ich euch beantworten? "

"Ein Ausflug? Das wäre herrlich! Ich begleite Euch gerne!"

Lilian war doch gerade erst zurück in Asranat und jetzt durfte sie wieder weg, was von der Welt sehen. Sie freut sich sehr.

"Nein, die Suche war nicht sehr anstrengend, ich war, bevor ich hier her kam, nur im Tempel.
Nun ja, aber zu der Frage, nein, besser zu den Fragen... Wieso habt Ihr Euch entschieden Priester zu werden? Warum wollt Ihr Inquisitor werden? Warum das Kloster? Was treibt Euch an? Ich meine was ist der Grund für Euer tun?"

Die Fragen in Lilians Kopf überschlagen sich. War sie nicht zu neugierig? Sind die Fragen angemessen? Immerhin will sie doch recht persönliche Dinge von Absurd wissen.
Liliana Gesicht errötet, wie immer wenn sie unsicher wurde.

Sie blickt auf und schaut Andur in die Augen, sie wollte seine Reaktion abschätzen, aber Andurs Mimik lässt sich nur schwer deuten.

Ein Grund mehr, warum Lilian diesen Mann so interessant findet.

"In welchem wart ihr? Ich hoffe man hat euch vernünftig behandelt. " sagte Andur.

"Warum ich Priester bin, ich bin es weil ich die Stimme der Götter in einer meiner dunkelsten Stunde gehört habe und sie mir den Weg geebnet hat. Inquisitor strebe ich an weil wer im Licht steht der schaut der Dunkelheit ins Angesicht und ich will es sein vordem sie weicht. Das Kloster zur Untermauerung dieser Sache, mein Antrieb ist Treue, Ehre und Liebe für Land und Leute. Dafür steht das Haus der Aribanethis und ich will diesem Namen gerecht werden."

"Den Grund der Fragen kenne ich nun aber das warum dahinter will ich wissen, warum diese Fragen?"

"Im Tempel des heiligen Ocklas. Ja, zwei Novizen haben mir sehr geholfen."
antwortet Lilian.

"Eure Antworten bringen neue Fragen zum Vorschein, aber zuerst will ich Eure Frage beantworten. "

Lilian macht Pause und trinkt wieder etwas von ihrem Tee.

"Warum diese Fragen? Nun ja, bei allen Ämtern handelt es sich um große, teilweise bestimmt auch gefährliche Aufgaben. Und ich möchte wissen wieso sich jemand freiwillig und oft auch so selbstverständlich in diese Gefahr begibt."

"Ich hoffe ich stelle Euch nicht zu viele Fragen, ich hätte auch nur noch zwei weitere und dann würde ich gehen. Es ist ja schon spät und ich denke wir werden morgen früh aufbrechen. "

Lilian wartet auf eine Reaktion von Andur. Als dieser nickt fragt sie:

"Was verbindet Euch mit dem Haus der Aribanethis? Und was war Eure dunkelste Stunde? "

"Es ist mein Ahnen Haus und die Familie Barax ist ein großer Ast dieses Stammbaumes. Meine dunkelste Stunde war die als Räuber mich als Junger Novize gefangen nahmen und mich aus Astranat entführten, ich wartete in ihrem Versteck mehrere Tage, doch eines Nachts erschien mir der Achtstern und Sprach: Geh jetzt, geh hinaus in die Welt dir wird nichts Passieren, und dies Tat ich. Ich ging, den es gab keine Räuber mehr die ich fürchten musste, sie waren fort und meine Zelle offen. So begann alles....."

Andur verstummte und schaute grübelt ins leere.

"Oh, das tut mir leid. Auch wollte Euch nicht an sowas schreckliches erinnern."

Lilian steht auf "Ich werde wohl besser gehen. Sagt mir wann wolltet Ihr morgen aufbrechen? "

"Es ist keine schlimme Erinnerung, es ist der Anfang meiner Berufung. Ihr müsst kein schlechtes Gewissen deswegen haben meine Liebe. Ich würde morgen früh zur neunten Stunden aufbrechen. "
Andur stand auf.
" Ihr seid jeder Zeit herzlich willkommen hier. "

"Hat er mich gerade 'meine Liebe' genannt?" Lilian war über die Vertrautheit verwundert. Zu Andur sagt sie dann:

"So habe ich das nicht gesehen. Ihr habt recht. Wo zur neunten Stunde? "

"Vielen Dank, Ihr seit auch in meinem Haus jederzeit Willkommen, falls Ihr in Astranat sein solltet. "

"Nun ich werde euch abholen, Ihr müsst nicht selbst laufen."
Andur lächelte sie freundlich an.

Lilian lächelt zurück.

"Das ist sehr freundlich. Danke!"

Lilian verbeugt sich.

"Bringt Ihr mich zur Tür?"

"Natürlich."

Er bot ihr den Arm an und geleitete sie zur Tür.

"Gut dann werde ich euch morgen abholen lassen. Ich hoffe ihr konntet die Zeit hier etwas genießen."