Amsivar
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Athuras Reise in die Drachenlande

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Athuras Reise in die Drachenlande Empty Athuras Reise in die Drachenlande

Beitrag  Gast Mi 28 März 2012 - 16:09

Um die Reise von Athura in die Drachenlande zu erzählen, müssen wir bei ihren Anfängen beginnen und die liegen in ihrer Familie.

Athura stammt aus dem Hause Eridwen und ist somit eine Adorai, eine Lernende ihres Volkes. Es gibt außer der Familie Eridwen nur drei weitere Häuser, aus denen die Adorai hervor gehen: Tarwen, Galadwen und Dorathwen. Ihre Abstammung macht sie zu etwas Besonderem unter den Elben Amsivars. So lebt ihre Familie zum Beispiel nicht in einer der Wipfelsiedlungen, wovon es viele tief versteckt im Großen Wald gibt, fast unerreichbar unter dem Blätterdach der Bäume. Wer zu den Häusern der Adorai gehört, wächst als Nomade auf, ständig auf der Reise im Großen Wald.

Die Adorai sind die Einzigen, die auf Geheiß ihrer Nam’Athel (ihrer Königin) den Großen Wald verlassen dürfen. Sie sammeln Erfahrungen, begeben sich auf eine spirituelle Suche und bringen das Gefundene – Artefakte, Geschichten, erlernte Fertigkeiten – wieder zurück zu ihrer Königin in Amsivar und sind ein wichtiger Faktor für die ständige Entwicklung ihres gesamten Volkes. Die Ausbildung zur Adorai umfasst Geschichte, Geographie und Sprache der Menschenländer, Kampftraining sowie die regelmäßige Teilnahme an Ritualen.

Die erste Große Suche, die Suche nach Wissen außerhalb des Großen Waldes, wird Athura von der Nam’Athel persönlich aufgetragen, nachdem sie sich in den Prüfungen bewährt hat.

Während der spirituellen Prüfung erschien Athura ihre Göttin mit einer Botschaft:


Finde den Bethan’Athel, den Vertrauten der Elben, der gerettet werden muss. Beschütze ihn unter allen Umständen, denn er wird dich in ein Land bringen, in dem du eine Gesegnete finden wirst. Sie ist anders als alle anderen: stark und schwach, erhaben und verloren.


Die Prophezeihung ist sehr wage, wie soll Athura die Person finden, die ihr den Weg zur Gesegneten weisen wird? Zum Glück kann ihre Nam'Athel nach tiefer und langer Meditation weitere Details in der Botschaft entdecken:


Der Bethan Athel ist ein Magiekundiger, der Natur und Elenya stark verbunden. Er stammt aus dem Heimatdorf Tromms, auch wenn er den Ort nicht mehr sein Zuhause nennt.

Die Gesegnete der Elenya befindet sich an einem weit entfernten Ort, an dem die Magie ungewöhnlich stark ist. Sie von vielen verehrt und gleichzeitig gefürchtet dank ihrer ungeheuren Macht. Ihr Selbst ist zerstreut, sie ist eine Suchende.



Mit dem letzten Hinweis kann Athura noch nichts anfangen, noch nicht mal die Welt außerhalb des Waldes hat sie gesehen. Auch mit Magie hat sie wenig Erfahrung, bis auf die Rituale der Elenya, an denen sie regelmäßig als Vertreterin ihres Hauses teilnimmt, seit sie vor einer Dekade zur Adorai erwählt wurde. Während ihrer Erziehung wurde ihr allerdings die Geschichte und Geographie Amsivars vermittelt. Und so unmöglich die Aufgabe ihr erscheint, fängt Athura mit dem ersten Hinweis an, der ihr wirklich weiter hilft.

Sie macht sich auf den Weg ins kleine Dorf Flurion. Die kleine Ansammlung von Holzhütten, umgeben von Weiden im Südwesten Amsivars ist als Hochburg der Tromm-Verehrung weithin bekannt. Die Bewohner begegnen ihr etwas reserviert als sie zu Fuß ankommt und die ersten Menschen sieht. Elben kommen nicht oft ins Dorf, auch wenn die Ausläufer ihres Waldes nur 2 Tagesmärsche entfernt liegen.

Athura durchquert das Dorf bis zur Flussbiegung. Dort trifft sie auf drei Frauen, die in der Sonne ihre Wäsche waschen. Ihre Hände sind rot von der Arbeit mit dem Waschbrett, aber ihre Gesichter sind fröhlich als sie sich lautstark unterhalten und scherzen. Athura tritt an sie heran und stellt sich vor.

„Sha’Daj Genethar, seid gegrüßt Menschenkinder. Mein Name ist Athura, Adorai aus dem Hause Eridwen.“

„Da brat mir doch einer n Schaf, ne Elbe! Dass ich dat noch erlebe auf miene alten Tage!“ Die Älteste, runzlig und mit grauen Haaren, trocknet sich die Hände an ihrer bunten Schürze und scheint im Gegensatz zu den restlichen Bewohnern gar keine Berührungsängste zu haben. Sie geht für ihr Alter recht flott auf Athura zu und streckt ihr ihre Hand hin.
„Hel wis mien Deern, dat heißt bei uns Tach und mien Name is Kascha. Wat bringt dich denn aus dene Wald raus, mh?“

Die Sprache ist doch etwas befremdlich für Athura, der Dialekt macht es ihr nicht einfach die Alte zu verstehen. Die überschwängliche Begegnung hat sie nicht erwartet, aber sie freut sich darüber anscheinend genau die Richtige angesprochen zu haben.


*to be continued*

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Beitrag  Gast Do 29 März 2012 - 14:02

Athura konnte auf ihrer kurzen Reise einige Kräuter sammeln, die sie bei Kascha gegen ein kleines Stück Seife eintauscht. Eigentlich ein schlechter Tausch für Athura denn ihr mangelt es noch an nichts, sie ist ja gerade erst aufgebrochen. Aber es führt dazu, dass auch die anderen Waschfrauen in die Unterhaltung einsteigen und ihre Fragen nach Magiern aus Flurion beantworten.

Athura erfährt von Tharsus, einem Magiebegabten aus Flurion, den es nach seiner Jugend in die Hauptstadt gezogen hat. Die Waschfrauen sprechen nicht gerade freundlich von ihm, er scheint ein überheblicher Mensch zu sein, sehr auf den eigenen Vorteil bedacht und abwertend jeder Art von körperlicher Arbeit gegenüber. Könnte so jemand der Bathan Athel sein, den sie sucht? Jemand der freiwillig diese wundervolle Weite gegen die staubige Enge der Hauptstadt eintauscht, andere herab setzt und egoistisch handelt?

Ein weiterer Magiekundiger heißt Garx Tagen. Ein verschrobener alter Mann, der sich am Rande des Dorfes bei seiner Schwiegertochter einquartiert hat nachdem seine Frau gestorben ist. Er scheint schon sehr alt zu sein und kaum noch das kleine Holzhaus zu verlassen. Während Kascha ihren zwei Freundinnen erzählt, dass der alte Garx es früher faustdick hinter den Ohren hatte und wahrscheinlich für ein paar "Vaterlose" Kinder im Dorf verantwortlich sein könnte driftet das Gespräch immer mehr in Klatsch und Tratsch ab.

Athura zieht sich unauffällig zurück und lässt die Frauen reden. Sie setzt sich ein paar Meter weiter ans Ufer, genießt die Sonne und denkt über Tharsus und Garx nach. Ist sie auf der richtigen Spur?

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Beitrag  Gast Di 3 Apr 2012 - 17:07

Athura kommt zu dem Schluss dass weder Tharsus noch Garx Tagen der gesuchte Bethan Athel sein kann. Sie wendet sich den Frauen wieder zu:
"Kascha Geneathar, gibt es nicht noch mehr Magiekundige, die hier in Flurion das Licht der Welt erblickt haben? Es können nicht nur Tharsus und Garx Tagen gewesen sein."

"Da hast du völlig Recht, mien Deern. Da is auch noch der gute Lox. Ein komischer Kauz, aber mit dem Herzen am rechten Fleck. Hat mit der Sora von den Wolfens angebändelt und ist dann auf große Fahrt gegangen mit ihr. Wollten was über Schafe rausfinden und sind in die große Welt gezogen. Jetzt ham sie ein kleines Stück Land da bei der Motte vom Ritter .. wie heißt der noch?", etwas unschlüssig wendet sie sich an ihre Freundinnen, die den Namen des Ritters aber auch nicht kennen.
"Bärenstein glaub ich.. oder so ähnlich. Na aber manchmal kommen sie noch wieder hier her zurück. Lox war grad erst letzte Woche hier."


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Beitrag  Gast Do 12 Apr 2012 - 15:21

Unter den Adelsgeschlechtern Amsivars gibt es Niemanden mit dem Namen "Bärenstein", da ist sich Athura sicher. Aber etwas weiter nörlich befindet sich der alte Familiensitz derer zu Bärenfels...

"Welches Ziel hatte dieser Lox denn, als er Flurion das letzte Mal verlassen hat, wisst ihr das vielleicht?"

"Er wollte glaub ich zum alten Elenya-Kloster da hinten," Kaschas knochige Hand zeigt nach Süden auf den großen Wald, den man dank der flachen Landschaft am Horizont erahnen kann.

Athura verbeugt sich etwas und verabschiedet sich höflich.
"Habt vielen Dank, Kascha Genethar. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen. A'dan y le'dien. Mögest du die Blumen am Wegesrand sehen, bis sich unsere Wege wieder kreuzen so Elenya es vorsieht."

Auch wenn die Menschenfrau ihre Worte nicht versteht, wünscht sich Athura doch, dass sich der Segen für Kascha erfüllt.

Sie dreht um und geht den Weg zurück, den sie gerade erst gegangen ist. Das alte Elenya-Kloster liegt eingebettet in den Ausläufern des Großen Waldes. Sie hätte nicht gedacht, dass ihre Suche sie so schnell wieder an die Grenze ihrer Heimat führt.


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Beitrag  Gast Mi 18 Apr 2012 - 11:58

Man gewährt ihr Einlass im Kloster. Und tatsächlich findet sie dort einen Mann, der sehr genau den Beschreibungen der Waschfrauen entspricht. Blonder Bart, seine Statur ist schwer einzuschätzen, da er an einem Tisch sitzt, über Bücher gebeugt liest er in alten Geschichten und Sagen. Gekleidet ist er in schlichte Gewänder, braun und grün. Ein schwarzes glänzendes Fell liegt über seinem Rücken, eine Haube mit Fellrand bedeckt seinen Kopf. Sein Blick ist konzentriert, aber auch schon etwas müde, es ist bereits später Abend. Ein Holzstab mit Hörnern lehnt neben ihm am Tischrand.

Athura setzt sich an einen benachbarten Tisch und beobachtet den Schäfer, während sie eine Schale heißen Tee trinkt.

Sie ist sich ziemlich sicher, dass sie auf ihrer großen Suche ein erstes Ziel erreicht hat und dankt Elenya in Gedanken, dass sie sie auf den richtigen Pfad gelenkt hat.

Nach einer Weile bemerkt Lox, dass er beobachtet wird und spricht Athura an. Sie kommen ins Gespräch, reden über das Kloster, die Ellenorai, Elenya und noch viel mehr.

Als der Morgen graut, ist es beschlossene Sache, dass Athura Lox auf seiner weiteren Reise begleiten wird. Lox soll ihr die Welt der Menschen näher bringen, im Gegenzug wird Athura ihm ein wenig der Sprache der Ellenorai beibringen und ihr Schwert zwischen Lox und jegliche Gefahren stellen, die auf der Reise warten mögen.

Nach einer kurzen Rast eröffnet Lox, dass er mehr als genug Zeit mit den Schriften verbracht hat und wieder zurück an den Hof des Ritters von Bärenfels reisen wird. Sie packen gerade ihre Sache, als ein Priester mit einem Brief eintritt und ihn Lox überreicht.

Hel wis mein Freund,
durch die Schwester deiner Frau habe ich gehört, dass Duran seine Männer zum Aufbruch gerufen hat. In 2 Tagen werden sie an der Schenke "Zum tanzenden Einhorn" sein. Ich werde mich auch auf den Weg machen um mich ihnen anzuschließen. Im Traum sah ich, dass du dies ebenfalls tun solltest. Ich hoffe wir sehen uns bald.
Reise sicher,
Arvid


"Arvids Träume sind vielschichtig, aber nicht zu ignorieren..."
Daraufhin machen sich Athura und Lox so schnell es geht auf den Weg nach Norden. Die gut ausgebaute Königsstraße beginnt erst ein paar Kilometer nördlich des Klosters, weshalb sie nur langsam voran kommen auf kleinen, verschlungenen Wegen und vorbei an kleinen Dörfern.

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Beitrag  Gast Fr 8 Jun 2012 - 14:15

Auf der Reise gen Norden singt Athura leise ein Lied aus ihrer Kindheit vor sich hin, dass sie an ihren Wald und ihre Familie erinnert.

Jethog en ulven, raewen, hare
Thogur um dantha de alla thre
Jethog en ulven, raewen, hare
Thogur um dantha de alla thre
O jadantha de oktho me
Dantha me ulven, raewen o haren
O jadantha de oktho me
Dantha de merom alla thre


Lox fragt sie nach der Bedeutung des Liedes und so gibt ihm Athura eine einfache Übersetzung in die Sprache der Genethar, auch wenn nicht alles in der menschlichen Sprache verdeutlicht werden kann, was in der elfischen Version ausgedrückt wird.

Ich bitte den Wolf, den Fuchs, den Hasen
Bitte alle drei zum Tanz
Ich bitte den Wolf, den Fuchs, den Hasen
Bitte alle drei zum Tanz
Ich tanze auch mit euch
tanze mit Wolf, Fuchs und Hasen
Ich tanze auch mit euch
tanze mit euch allen drei


"Es heißt das Lied kann stürmende Riesen in tanzende Kinder verwandeln und kleine Kinder in stürmende Riesen. Zumindest wenn die Spielleute ihr Handwerk verstehen. Ich singe es meistens um mich an die Natur der Dinge zu erinnern und daran, dass uns die Lebewesen des Waldes nicht nur Beute sind, sondern wertvolle Gefährten auf Elenyas Weg."

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Beitrag  Gast Fr 29 Jun 2012 - 12:22

Letztendlich trafen sie kurz vor der Grenze ins Land der Eingläubigen auf die Soldaten Amsivars, der Franken und der Sturmbrecher. Die amsivarischen Krieger machten einen guten Eindruck auf Athura, kümmerten sie sich doch um die Sicherung der großen Reisegruppe, hielten Ausschau und blickten etwas weniger skeptisch, als Lox sie als seine Leibwächterin vorstellte. Die einzige Ausnahme schien Andur zu sein, den Athura gleich als Priester der Achte erkannte. Aber in jedem Genethar ist die Kraft Elenyas unterschiedlich ausgeprägt, vielleicht werden ihm seine Gebete helfen noch das richtige Gleichgewicht zu finden.
Wer allerdings keinerlei Chance auf einen Ausgleich mit den Göttern erwarten darf, sind die Eingläubigen, welche sie direkt unterhalb der Burg angriffen, sobald eine Frau mit entstellten Gesichtszügen sie mit schriller Stimme dazu aufforderte. Unsicher über die Schlagkraft und die Loyalität der Mitreisenden, verblieb Athura in der unmittelbaren Nähe von Lox um ihn vor unerwarteten Gefahren zu schützen während er sich etwas abseits um die Verwundeten dieser überraschenden Schlacht kümmerte. Zudem zeichnete sich in dieser Situation ab, dass nur zwei Heiler in der Reisegruppe waren: Lox und ein junger Mann, der viele Flaschen mit sich herum schleppte. Umso erstaunlicher war es für Athura, dass sonst fast niemand zurück blieb, um diese zwei zu schützen, die sich ganz in ihrer Aufgabe hingaben Wunden zu heilen und kaum einen Blick für nahende Gefahren hatten. Aber Genethar sind eben manchmal viel zu heißblütig wenn sie überrascht und gefordert sind.
Überraschender Weise verebbten nach kurzer Zeit die Kampfgeräusche am Burgtor. Ein Waffenstillstand und schließlich sogar ein Gastrecht wurden ausgehandelt und die Reisegesellschaft zog in die Burg ein, um sich vor dem kalten Wind zu schützen und bei einem heißen Getränk in der Taverne aufzuwärmen. Sind Menschen so wankelmütig oder war es eine Falle? Aber Lox versicherte Athura, dass man dem Entschluss von Ritter Duran zu folgen hätte und so zogen sie mit ein in die Taverne. Lox war sicher zwischen den anderen Amsivaren am Tisch untergebracht. Und wenn die Amsivaren erst einmal anfangen zu essen, greift sie auch kein Feind so schnell an, denn das Mahl zu stören wäre seine letzte Tat im Leben, das ist weithin bekannt. Mit Lox in Sicherheit konnte Athura sich ein wenig in der Burg umsehen und mit den Schankmägden reden. Es stellte sich heraus, dass das Gesinde zurückhaltend und größtenteils harmlos daher kam und weitere bewaffnete Eingläubige waren nicht in Sicht. So weit so gut...

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Beitrag  Gast Mo 2 Jul 2012 - 13:57

Bei einer Tasse von ihrer eigenen Kräutermischung, in heißem Wasser verrührt, ließ sich der Abend ganz gut an. Am Tisch der Amsivaren ging es gemütlich zu. Die Soldaten, aber auch Lox, Arvid und Athura genossen die Wärme der kleinen Taverne. Arvid und Lox vertieften sich bald in ein Gespräch über Träume und Magie, während Athura das Würfelspiel der Soldaten beobachtete. Die Regeln erschienen ihr eher simpel. Der Gewinner jeder Runde wurde von allen beglückwünscht und es wurde viel gelacht und gescherzt beim Klang der fallenden Würfel. Auch Münzen wechselten den Besitzer, Nasentaler, wie die Kupfermünzen im gemeinen Volke Amsivars genannt werden. Unten auf dem Burghof hatte Athura eine dieser Münzen auf der Straße gefunden und so beteiligte sie sich nach einer Weile am Spiel. Die Achte schienen ihr wohlgesonnen, denn Athura gelangen ein paar gute Würfe, und schon bald hatte sich die eine Münze zahlreich vermehrt.

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Beitrag  Gast Fr 13 Jul 2012 - 13:12

Doch die Sicherheit war trügerisch. Bald folgten laute Schreie aus dem Hof und angreifende Eingläubige mussten zurück geschlagen werden. Immer wieder stürmten sie gegen die entschlossenen Verteidiger des Tores an, grimmig ihre ketzerischen Gebete an "den Einen" auf den Lippen. So ging es eine Weile weiter. Unterbrochen von Phasen der scheinbaren Ruhe waren die Angreifer sehr hartnäckig. Die Stimmung in der Burg war bedrückend.

Während des nächsten Nachmittages machte sich Athura mit ein paar wenigen Soldaten auf den Weg hinaus, unbeobachtet tauchten sie schnell in den Wald ein um die Behausung einer Kräuterfrau zu suchen. Die Vorräte von Lox waren nicht unendlich, und bei den vielen Verletzten bestand die Gefahr, dass sie bald vollständig verbraucht waren. Athura hoffte im Wald selbst einige Kräuter finden zu können, oder von besagter Kräuterfrau Hilfe zu bekommen, vielleicht im Tausch gegen einen Gefallen. Sie folgten dem Weg, den eine Magd ihnen beschrieben hatte. Tatsächlich stießen sie nach kurzer Zeit auf eine Art Höhle, deren Eingang mit Tüchern verhangen war. Allerlei getrocknete Pflanzen hingen zum Trocknen aus. Einige waren Athura gleich bekannt, andere hatte sie noch nie gesehen. Auf ihre Rufe reagiert Niemand, und so hob sie vorsichtig die Tücher des Eingangs an. Die Höhle war eindeutig bewohnt. Eine einfache Bettstatt war in der hinteren Ecke zu erkennen. Noch mehr Pflanzen hingen von der niedrigen Decke. Auf einem schlichten Regal standen verschiedene Phiolen mit Flüssigkeiten und Tinkturen. Als auch nach einer Weile immer noch niemand zu sehen war, ging Athura in die Hütte und sah sich die Flaschen und Kräuter genauer an, während die Soldaten Wache hielten. Aber ihre Warnrufe an Athura hätte es gar nicht bedurft. Kaum hatte sie sich einen Überblick verschafft, hörte sie schon die laute Stimme einer Frau, die sich der Höhle näherte.

Athura ging auf die Heilerin zu, begrüßte sie und stellte ihr Anliegen vor. Doch kaum hatten sie sich hingesetzt um darüber zu reden, stießen die Wachen erneut eine Warnung aus. Dieses Mal kam ein Trupp der Eingläubigen auf die Höhle zu. Nachschub, der gerade erst eintraf um die „Gäste“ der Burg zu plagen. Athura und die anderen wollten sich möglichst schnell absetzen, doch sie wurden entdeckt und eine wilde Verfolgung durch den Wald begann. Zuletzt blieben nur noch Athura und ein Soldat in leichter Rüstung übrig, die anderen waren entweder direkt gefangen genommen, oder auf der Flucht eingeholt worden. Doch auch Athura und der Soldat hatten noch mit 2 Verfolgern zu kämpfen. Atemlos stellten sie sich ihnen zum Kampf, konnten auch eine Zeitlang bestehen, aber als weitere Eingläubige aufholten, wurden sie überwältigt und in Fesseln gelegt. Zurückgeführt zur Höhle der Kräuterfrau trafen sie dort auf den Rest ihrer Truppe. Alle gefesselt, zum Glück nur leidlich verletzt. Der Anführer des Nachschubtrupps freute sich lautstark über die Geiseln, die sie nun vor das Tor der Burg schleppten. Der Weg dorthin durch den Wald war nicht leicht, ständig geschubst, die Hände auf dem Rücken gefesselt, mit Schmähungen bedacht, wurden Athura und ihre 4 Gefährten zur Burg gebracht. Unterwegs wurde der Eingläubige, der Athura bewachte, etwas unaufmerksam. Genau darauf hatte sie nur gewartet und versuchte zu fliehen. Unglücklicherweise wurde sie schnell wieder überwältigt. Der Anführer ließ den Trupp halten und Athura zu ihm bringen. Als Lehre für die anderen Geiseln statuierte er ein Exempel: Er nahm Athuras rechte Hand, mit der sie sonst das Schwert führte, und brach ihr das Handgelenk. Das laute Knacken und Athuras Schrei hallten weit. In ihrem Schmerz wandte Athura sich an ihre Göttin und flüsterte wie ein Mantra immer wieder: „Elenya mi nguren, tiro nin.“ Elenya in meinem Herzen, schütze mich.
Das gefiel dem Anführer gar nicht. Er verstand natürlich nicht, was Athura vor sich hin murmelte, bezichtigte sie als Hexe und befahl ihr ruhig zu sein. Er nahm ihre verletzte Hand und prüfte sehr schmerzhaft ob es vielleicht heilende Magie war, die Athura einsetzte. Aber nein. Es tat immer noch sehr weh.
Da wurde Athura deutlich, wie wenig die Menschen verstehen und dieses Unverständnis wahrscheinlich in Angst vor dem Unbekannten schnell in Ablehnung, Hass und Gewalt umschlägt. Sie sah dem Anführer in die Augen und fand dort den Hass bestätigt. Er würde sich nie mit den Burgbewohnern gütlich einigen, denn der Hass hatte ihn verschlungen, seine Seele zu einem Morak-Uhr, einem Schatten verkümmern lassen. Er sah vielleicht menschlich aus, aber sein Inneres war so Hässlich wie ein Ork von außen.

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Beitrag  Gast Mo 16 Jul 2012 - 12:55

"Verrat mir mit wem du hier her gekommen bist. Wem sollen wir die Botschaft eurer Gefangenschaft ausrichten?" Versucht der Anführer Informationen aus Athura zu pressen.
"Niemals, verfluchter Genethar!"
"Das wollen wir doch mal sehen... brauchst du deine andere Hand vielleicht noch? Ich denke nicht." Mit einem fiesen Grinsen bricht er ihr den Zeigefinger der linken Hand und schaut sie danach auffordernd an. "Überlegst du es dir noch einmal?"
"Teji Palan es'dem parhem laro minoen Minoel". Doch es gelingt nicht... die Schmerzen in ihrer Hand lenken sie zu sehr ab. Der Anführer hält ihr Gemurmel immer noch für Wiederstand und verpasst ihr eine schallende Ohrfeige, sein Ring hinterlässt einen blutenden Strich auf ihrer Wange und die Wucht wirft sie zu Boden.
Er hält seinen Fuß über ihrer linken Hand, mit der sie abgefangen hat. "Und?"
Ihr Kopf schwirrt, die Schmerzen vernebeln langsam aber sicher ihre Sinne, nur nicht noch mehr Qualen. "Halt..."
Es widert sie an, was sie gleich tun wird, geht es doch gegen ihre Natur jemanden zu verraten, der ihr bisher nur freundlich gegenüber war und zu dem Lox aufzusehen scheint, als einen guten Anführer. Aber wie soll sie den Auftrag ihrer Nam'Athel erfüllen, wenn sie sich hier verkrüppeln oder töten lässt...
"Aha, kommen wir also doch zur Vernunft?" Er nimmt den Fuß runter und schaut Athura verächtlich an. "Also red schon!"
"Amsivar... Ritter Duran aus Amsivar.. "
Im Geiste entschuldigt sich Athura bei ihren Reisegefährten und nimmt sich vor es wieder gut zu machen, irgendwann... wenn sie das hier übersteht.

Außen vor dem Burgtor sitzen die Gefangenen im kalten Wind. Athuras Hand pocht mit jedem Herzschlag. Sie werden hier gut sichtbar ausgestellt, die Gäste der Burg sollen sie sehen. Das Burgtor öffnet sich und heraus kommen nicht etwa tapfere Kämpfer oder Verhandlungspartner, sondern Eingläubige.. Sie haben sich schon bis zum Eingang in den Wohntracks durchgeschlagen. Es öffnet sich und im Schlepptau der Eingläubigen werden Owen und die zwei kleinen Knappen der Franken mitgeschleift. Athura traut ihren Augen nicht. Sie hat Owen, den Leibwächter des Ritters noch nicht näher kennen gelernt, aber allein seine Aufgabe für den Ritter Duran müsste ihn doch...
Owen wird nebem Athura auf den kalten Boden in die Knie gezwungen. Ihre Bewacher versetzen ihnen schmerzhaft in Erinnerung, dass Unterhaltungen unter den Gefangenen nicht geduldet sind. So bleibt Athura nur ein aufmunterndes Nicken in Owens Richtung. Auch wenn ihr Anblick, blutig und dreckig, wahrscheinlich keine Aufmunterung birgt.

Owen schaut verbissen drein. Aber er hält sich angesichts der Schmähungen tapfer, mit denen die Ketzer sie aufziehen. Auch als irgendwann derbe Scherze ertönen, welche Preise man für die einzelnen Gefangenen erzielen könnte. Sklavenhändler sind diese Eingläubigen also auch noch, kann ihre Situation noch schlimmer werden?

In dem Moment kommt die Marquise der Isenberger aus dem Tor, in Begleitung - oder besser gezerrt von einem Soldaten in einem dieser verhassten schwarz-weißen Wappenröcke. Sie zetert und zerrt, ihre Stimme hallt laut und schrill über den Platz. "Wie könnt ihr es wagen! Lass mich auf der Stelle wieder frei du Schuft! Mein Mann der Markgraf wird dir dafür die Hände abschlagen lassen! Und tritt nicht auf den Saum meines Kleides!"
Sie veranstaltet so ein Gezeter, dass alle nicht anders können als sich dieses Schauspiel anzuschauen.

Athura ist zwar geschockt davon, wie es den Eingläubigen gelungen sein kann, diese Adlige gefangen zu nehmen, aber so hat sie kurz die Möglichkeit sich mit Owen zu verständigen. Er berichtet mit leiser Stimme, dass die Eingläubigen durch einen versteckten Eingang in die Burg eingedrungen sind und die Streiter überraschten. Deutlich hört man den Verdruss über seine Gefangenschaft heraus. Aber er erkundigt sich auch nach ihren Verletzungen und sprach ihr Mut zu. Das wird Athura ihm nicht vergessen.

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Beitrag  Gast Do 19 Jul 2012 - 16:23

Verwirrt wacht Athura auf. Warum bewegt sich der Boden? Dann kehrt die Erinnerung wieder, wo sie sich befindet. Das Schiff ächzt und schwankt im Seegang. Es riecht nach Salz und weiter See, ein kalter Wind füllt die Segel, bringt sie immer weiter fort von Amsivar. Sie muss wohl eingenickt sein, als sie in ihren grünen Wollumhang gewickelt auf Deck saß und den Wolken beim vorbei ziehen zugeschaut hat. Es gibt hier einfach so wenig zu tun.
Warum muss sie ausgerechnet jetzt von der fürchterlichen Zeit träumen, die sie in den Händen der Eingläubigen verbringen musste? Es dauert ein wenig, biss sie den Traum abschütteln kann. Es ist dem Markgrafen der Isenberger zu verdanken, und dem Verhandlungsgeschick von Ritter Duran, dass sie und die anderen diese brenzlige Situation überstehen konnten, ohne bleibende Schäden oder gar den Verkauf als Sklaven. Der Markgraf hat sich als Austausch angeboten. Daraufhin durften die „einfachen“ Gefangenen wieder in die Burg zurückkehren und sich in der Taverne aufwärmen. Lox hat sich um die Verletzungen gekümmert und dank seiner kundigen Dienste kann Athura ihre Hände wieder ganz normal bewegen. Sie hatte schon befürchtet, nie wieder ein Schwert führen zu können.
Zu guter letzt bekamen die verdammten Ketzer was sie verdienten. Und ihr verderbter Anführer, der Burgvogt, wurde sogar vom Heerkönig der Sturmbrecher höchst selbst verurteilt. Die Atmosphäre während der Urteilsverkündung unter freiem Himmel auf dem Friedhof zwischen den alten hohen Burgmauern war schauerlich. Gerade hatte noch die Sonne geschienen, als die Streiter der Sturmbrecher an der Burg ankamen, da fing es auf einmal an zu schneien, als würde Elenya selbst gern die Untaten des Burgvogtes und seiner Männer unter einer unschuldig weißen Decke verbergen.

Und nun sind die Amsivaren unter der Führung von Ritter Duran schon wieder unterwegs ins Unbekannte. Eine Stimme hat sie gerufen, eine weibliche leise Stimme in ihren Köpfen, drängend und auffordernd sich erneut zum Kampf zu stellen. Athura hat diese Stimme auch vernommen. Sie fühlt sich getrieben, kann es kaum erwarten in den Drachenlanden, dem Ziel ihrer Schiffsreise, anzukommen. Denn die Stimme, so mächtig wie sie scheint, kann nur der Auserwählten gehören. Die von Elenya Gesegnete. Endlich hat Athura einen Weg zu ihr gefunden. Und die Prophezeiung ihrer Nam’Athel hat sich erfüllt. Hätte sie Lox nicht getroffen und ihm bis hier her beigestanden, wäre sie wohl nie mit Ritter Duran und seinem Tross auf diesem Schiff gelandet.

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Beitrag  Gast Mi 19 Jun 2013 - 11:40

Athura legt ihre Festkleidung an. Der dünne Stoff schmiegt sich an ihren Körper und raschelt leicht im Wind als sie die Treppen am Baum der Lieder erklimmt. Immer höher steigt sie empor, setzt ihre Schritte sicher auf der Treppe um den alten Stamm, ihr Weg erhellt durch filigrane Laternen in den Wipfeln ringsherum. Als sie über dem Blätterdach der umstehenden Bäume auf der ersten Terrasse ankommt und die Sterne am Himmel erblickt, bleibt sie stehen und lässt den Blick schweifen. Kleine Wolken werden vom halben Mond angeleuchtet und ziehen träge dahin. 

Der Baum der Lieder ist der höchste und älteste Baum im Flureck. Sein Stamm ist so mächtig, dass in seinen Zweigen große Terrassen angelegt werden konnten, die mit schmalen Treppen verbunden sind. Es gibt keine Geländer die den Blick versperren. Von der obersten Plattform hört man eine zarte Frauenstimme herab klingen. Das Lied ist langsam und traurig. Es erzählt von einem Fürsten der auszog und nie wieder kehrte. Sehnsucht schwingt mit als die nächste Strophe von der langen Suche erzählt.

Athura wartet bis das Lied verklungen ist und erklimmt die Stufen bis zur höchsten Plattform. Sie nickt den schwer bewaffneten Ber’god zu, die am Eingang stehen und sie kommentarlos vorbei lassen. Die Nam’Athel steht vor einem Tisch mit Kelchen und einem kleinen Krug. Der Wind spielt mit ihren langen dunklen Haaren und ihre Haut scheint im Mondschein zu leuchten. Ihre Ausstrahlung ist immer wieder überwältigend und steht im Kontrast zu ihrem zierlichen Erscheinungsbild. Sie trägt ein Gewand aus leichtem Stoff, viele verschiedene Grüntöne vereinen sich zu einem Abbild des Sommers. Schmuck oder gar eine Krone sucht man vergebens.

Eine Nihir schenkt gerade etwas hellen Wein ein und reicht den Kelch mit einer leichten Verbeugung an die Herrscherin. Athura erkennt Sha’del und lächelt ihr zu bevor sie in respektvollen Abstand stehen bleibt und in die Knie geht. Mit gesenktem Blick wartet sie bis die Nam’athel das Wort an sie richtet.

Sie spricht leise, dennoch ist jede Silbe so deutlich zu hören als wären es Athuras eigene Gedanken. „Athura Eridwen, steh auf Kind der Adorai.“

Athura erhebt sich „Sha’daj Nam’Athel. Weshalb habt ihr mich rufen lassen?“

„Ich habe die Berichte studiert, die du aus den Drachenlanden mitgebracht hast. Die Sendbotin scheint wirklich eine von Elenya besonders Gesegnete zu sein. Wenn du im Sommer wieder die amsivarischen Soldaten begleitest, die mit Duran von Bärenfels aufbrechen, möchte ich dass du mehr über diese fernen Länder in Erfahrung bringst. Eine weitere Adorai wird dich begleiten. Ruinwen i’Hiem Dorathwen.“

Athura strahlt als sie den Namen hört. Sie hat die Tochter des Hauses des Feuers bereits kennengelernt als diese eine Botschaft der Nam’Athel an die Motte zu Bärenfels überbracht hat. „A’dan Nam’Athel. Ihr ehrt mich mit eurem Vertrauen.“

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